Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
3. Jahrgang.1876
Seite: 8
(PDF, 150 MB)
Bibliographische Information
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8 Psychische Studien. III. Jahrg. l. Heft. (Januar 1876.)

mit der linken Hand und gewöhnlich umgekehrt, so dass
man das Geschriebene entweder vor einem Spiegel oder von
der Hinterseite des Papiers, dasselbe gegen das licht haltend
, durch das Papier lesen muss. Es wurde der erhaltenen
Anweisung gemäss gehandelt. Der unter den Tisch
gelegte Bleistift war roth an dem einen und blau an dem
anderen Ende. Obgleich ich keine Zweifel geäussert, so
zeigte mir doch Frau Jencken ihre Füsse, indem sie die1 Pantoffeln
für einen Augenblick herunterwarf. Sie trug gewöhnliche
weisse Strümpfe und sass während der Manifestation
so ruhig und nicht ganz nah am Tische, auch verhielt
sie sich so unbeweglich, dass man keinen Yeidacht haben
konnte, sie könne an dem sich Vollziehenden direkt selbst
betheiligt sein. Die Lampe stand und brannte auch jetzt
wie früher auf unserem Tische. Einige Augenblicke, nachdem
das Papier unter den Tisch gelegt worden war, hörten
wir das Geräusch des Schreibens; auf einer Papierhälfte
stand roth — auf der andern blau — ganz deutlich geschrieben
: „God bless you (Gott segne Euch!)"

Später habe ich noch einmal die Gelegenheit gehabt,
die sonderbaren, in der Anwesenheit von Mrs. Jencken vorkommenden
Klopflaute zu hören. Das war bei der in diesem
Journale schon beschriebenen Soiree in der „Association
of SpiritualistsIn dem hell beleuchteten und von
den Gästen gefüllten Zimmer kamen starke Laute vor, sobald
es Mr. Jencken forderte. Diese Laute erschallton unter
anderen in den dünnen Bretterwänden des sogenannten Ca-
binets, d. h. eines grossen Schrankes, in welchen die Media
sich hineinsehen während der behufs der sogenannten Materialisationen
gehaltenen Sitzungen. Aus allem dem, was
ich in der Anwesenheit von Mrs. Jencken zu beobachten die
Gelegenheit hatte, muss ich zu dem Schluss gelangen, dass
die Erscheinungen, welche ihr eigen, von der objectivsten und
überzeugendsten Natur sind, und es würde wohl dem stärksten
ehrlichen Sceptiker genügen, die erwähnten Klopflaute
zu hören, um alle zu vorkünstelten Erklärungen derselben,
wie z. B. diejenigen durch Bauchreden, Sehnenspringen etc.
bei Seite zu lassen.

Ein anderes Medium, dessen merkwürdigen Sitzungen
beizuwohnen ich in London die Gelegenheit hatte, ist der
wohlbekannte Williams. Meine Erfahrungen mit ihm sind
sehr dazu geeignet, zu zeigen, wie man leicht zu voreiligen
Schlüssen kommen kann, so bald man ohne genügende Erfahrung
ein Urtheil abgeben will. Schon am Morgen, welcher
dem Abende meiner Ankunft in London folgte, gingen wir,
Herr Aksakow und ich, in die "Wohnung des Mr. Williams, um


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