Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
3. Jahrgang.1876
Seite: 32
(PDF, 150 MB)
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32 Psychische Studien. III. Jahrg. 1. Heft. (Januar 1876.)

Verfasser die materialistischen , naturalistischen und sogenannten
pantheistischen Erklärungsversuche der aus letzten
Quellen vorgetragenen Erscheinungen mit triftigen Gründen.

Die Erklärungsversuche aus dem Innern des Menschen
unterwirft er mit genauer Kenntniss psychologischer Vorgänge
einer vernichtenden Kritik, aber er beleuchtet
auch verschiedene Einseitigkeiten und JYrthümor, welche in
den übrigens wichtigen Schuften Friedrich von Meyer'$ und
Anderer hervortreten, und zeigt scharfsinnig, dass nicht alle
Deutungen der Seherin von Prevorst bezüglich ihrer som-
nambülen Visionen stichhaltig sind. In Rücksicht der vorgeführten
Erscheinungen von Einwirkungen aus dem Jenseits
ist schon das ßegegniss des Prof. Selmpart merkwürdig
genug, aber vielleicht die merkwürdigste Begebenheit ist die,
welche der Verf. \ on S. 350—355 von einer Jungfrau (Braut
eines jungen Mannes) erzählt, welche die Thatsache des
Fernschauens ausser Zweifel setzt. Die Thatsache des
Fernw rkens wird nicht minder durch Vorkommnisse belegt
, die nicht abzuleugnen sind.

Wichtig ist, was Gerber, hier in Uebereinstinmiung mit
Fi\ v. Meyer über die Vorkommnisse und Gräuel der Hexen-
procesbe (S. 368—3G9) vorträgt. Glänzend tritt der Scharfsinn
Gerber s in den beiden letzten Abschnitten hervor, deren
Inhalt oben angedeutet worden ist. Er sucht hier die
Grenzen dessen zu bestimmen, was mit Recht und Eug
Aberglaube zu nennen ist und was es entweder entschieden
nicht ist, oder worüber endgültige Entscheidung noch nicht
getrufien werden kann. Wie schwankend über diese Grenzen
die Ansichten der berühmtesten Männer waren, und
guten Theiis noch sind, zeigt Gerber an dem Beispiel der
Erklärungen Kants über sein Verhältniss zu den Erzählungen
über Geistererscheinungen, welche zwar grossen Eingang
fänden, öffentlich aber abgeleugnet oder doch ver-
v hehlt würden. „Ich unterstehe mich daher nicht," fährt Kant
1 fort," so gänzlich alle Wahrheit an den Geistererzählungen
abzuleugnen, obgleich mit dem wunderlichen Vorbehalt,
eine jede einzelne derselben in Zweifel zu ziehen, allen zusammen
aber einigen Glauben beizumessen." Wieland dachte
.(unseres Erinnerns) eher günstiger als ungünstiger über
die fraglichen Dinge, und Lessing äusserte, als er die Geschichte
jenes Klopfgeistes zu Dibbesdorf bei Braunschweig
im Jahre 1767*J vernahm, gegen Leisetvilz: „Bei dieser

*) Näheres darüber findet man aach in Weslermamts Illustnrten
deutschen Monatsheften" No. 12 vom September 1873 in dem Artikel:
„Der Klopfgeist zu Dibbesdorf. Mitgetheilt von Adolf Glaser." —

Die Kedactiüu.


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