Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
3. Jahrgang.1876
Seite: 35
(PDF, 150 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1876/0043
Das „Literarische Centraiblatt" und der Spiritualismus. 35

über den Haufen: — „Von dem Unwesen des Spiritualismus
ist Deutschland bisher noch ziemlich verschont geblieben.
Vielleicht ist es aber doch gut, die obigen Hefte Denen
zur Leetüre zu empfehlen, die Anlage zur spiritualistischeu
Krankheit haben, weil der massenhaft angehäufte "Widersinn
als vorbeugendes Schutzmittel dienen könnte. Tyndall sagt,
nachdem er einer Spiritisten-Versammlung beigewohnt hat,
und zwar natürlich fruchtlos für seine Bekehrung, zumal er
die Beobachtung absichtlicher Täuschungen machen musste:
'Die gegenwärtigen Förderer spiritistischer Phänomene
theilen sich in zwei Klassen, wovon die eine keines Beweises
bedarf, während die andere einem solchen nicht zugänglich
ist. Die Opfer wollen gern glauben und wollen nicht gern
aus ihrer Täuschung gezogen werden.* — Merkwürdig nur,
dass in dem nüchternen England solche Auswüchse krankhafter
Phantasie gedeihen können!" — Soweit unser Gewährsmann
. Wir empfehlen seine echt wissenschaftliche
Ansicht Jedem, der von neuen Wahrheiten nichts wissen
will, weil er eben schon Alles zu wissen glaubt. Was braucht
er da erst noch des gegenüber Tyndall*) gleichberechtigten
ISTaturforschers Alfred Rüssel Walluce und anderer exaeter
Gelehrten nüchterne Urtheile eingehend zu erwägen?! Seine
Logik lehrt ihm aus dem scheinbaren Wirrwarr massenhaft
aiigehäuften Widfrsinns nur — Auswüchse krankhafter
Phantasie und wohl in Folge dessen das Reifsein fürs
Irrenhaus! Aus heilsamer Furcht davor ist er nun des
ernsten Studiums von Schriften überhoben, wie die obigen
und wie Wallachs „Verteidigung des modernen
Spiritualismus", worin derselbe seine gediegeneu persönlichen
Erfahrungen niedergelegt hat. Wir wollen von diesem
Kritiker keinen Schluss auf die übrigen Kritiken des von
uns stets als wissenschaftlich geschätzten Blattes ziehen.

Gv. a w.

*j Man vergleiche über TyndaWs höchst sonderbare Stellung zur
Frage des englischen Spiritualismus den Artikel: „Die Professoren
der Royal Society zu London und der Spiritualismus, oder Tyndall
contra Hotne", im ersten Jahrgange 1871 der „Psychischen Studien",
Seite 1W, 452,534 und im Jahrg. 1875, Seite 61 -09, ferner den Artikel:
„Die Britisch Association zu Belfast: Tyndall und der Spiritualismus"
nebst einer Note des Professors Zöllner zu Leipzig über TyndaWs höchst
wenig nüchterne Wissenschaftlichkeit, Seite 57—61, Jahrg. 1875. Und
nun ein solcher Widersinn unter 2 deutschen, exaet sein wollenden
Kritikern! Der eine beruft sich auf ihn gegen uns, während der andere
ihn total verwirft. Wem soll man da wohl Glauben schenken? —

Der Referent.

3*


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1876/0043