Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
3. Jahrgang.1876
Seite: 40
(PDF, 150 MB)
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40 Psychische Studien. III. Jahrg. 1. Heft. (Januar 1876.)

Ein Artikel der Berliner Vossischen Zeitung über die Petersburger

Coininissioiis-Sitzungen,41)

— In St. Petersburg hat sich eine Commission gebildet,
die sieh die Aufgabe gestellt hat, die sogenannten spiritistischen
Erscheinungen wissenschaftlich zu studiren. lieber
die seitherige Thätigkeit dieser Commission wird der russischen
„St. P. Z." Folgendes geschrieben: Die Commission
wird im Ganzen 40 Sitzungen halten, wenn ihr nur immer
die nöthigen spiritistischen Exemplare, die Mediums, zur
Untersuchung zu Gebote gestellt werden. Bisher war es
Herr Jkmkow, welcher der Commission einige Mediums zugeführt
hat. In den sechs Sitzungen, welche die Commission
bis jetzt hatte, ist auch nicht eine einzige Erscheinung zu
Tage getreten, die nicht hätte wissenschaftlich erklärt
werden können, oder durch einzelne Mitglieder der Commission
nicht sofort nachgemacht worden wäre. So z. JB.
kann jedes Mitglied der Commission, indem es die Hand
auf den Tisch legt, in dem Tische ein Klopfen hervorrufen **)
Bemerkenswerth ist folgendes Kunststückchen, das von
einem der Mediums ausgeführt wurde: Auf einem Bogen
Papier, der vor dem Medium auf dem Tische lag, zeigten
sich Tropfen, und nach einiger Zeit war das ganze Papier
feucht. Diese Tropfen zeigten sich auch, wenn man das
Papier dem Medium seitwärts an oder auch auf den Kopf
legte. Sobald man aber dem Medium eine Schlafmütze
über den Kopf zog, zeigten sich die Tropfen nicht mehr.
Die Anhänger des Spiritismus können sagen, dass durch
die Dazwischenkunft derSclilafmütze die Verbindung zwischen
dem Geist und dem Medium unterbrochen ist.f) Die Mitglieder
der Commission aber glauben daraus schliessen zu
müssen, dass die Tropfen weiter Nichts als Speichel sind.
Die Bestandteile desselben sind bekanntlich: Wasser,
Schleim, Kochsalz, eigentlicher Speichelstoff (Ptyalin) und
phosphorsaure Salze, sowie auch Spuren von Rhodankalium
— und darum färbt der Speichel auch eine Auflösung von

*) Entnommen aus Nr. 283 der Berliner Voss. Ztg. vom 9. De-
cember 1875. Die Redaetion.

**) Es wäre wtinsehenswerth, wenn uns dieses Kunststück von
dem betreffenden H^rrn Correspondenten öffentlich gelehrt worden
wäre! Die Redaetion«

f) Diese lächerliche Darstellungsweise der Sache erschien dem
Ernste derselben so 'inwürdig, dass dieselbe schon vom ersten Eefe-
renten im XII. Hefte 1375, Seite 571 deshalb mit einem scharfen Ausdruck
bezeichnet wurde. Wie sich die Thatsache wirklich und ohne alles
Lächerliche veihält, ist aus des Herrn Prot. Wagners folgendem Schreiben
an die Russische Zeitung von St. Petersburg ersichtlich. — Die Red.


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