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A. Aksäkow: Die Eingprobe, einö Thatsache.
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Es war die einzige Gelegenheit, welche sich mir darbot, um
eine Prüfung zu versuchen, und ich entschloss mich, dieselbe
zu benutzen. Um 8 Uhr Abends begab ich mich zu Mr.
Williams. Etwa fünfzehn Personen hatten sich versammelt;
als er eintraf, sagte ich ihm, was ich bedürfe; er antwortete
mir, dass, da diesen Tag eine öffentliche Sitzung für Nicht-
Spiritualisten stattfände, wo die Bedingungen keine Harmonie
böten, dieses Experiment gewöhnlich nicht gelinge; aber er
wolle es versuchen. Hierauf nahm er einen eisernen Ring,
der sich in einem kleinen Schrank befand, und legte ihn
mit anderen Gegenständen, welche für die Sitzung gebraucht
wurden, auf den Tisch. Ich nahm den Ring in meine
Hände und untersuchte ihn aufmerksam: es war ein ganz
gewöhnlicher eiserner Ring von 12V2 Centimeter Durchmesser
und 8 Millimeter Dicke, grob gearbeitet. Die Stelle,
wo er zusammengeschweisst war, war stark sichtbar und
hatte Unregelmässigkeiten, die ich sorgfältig untersuchte.
Als Alle Platz genommen hatten und das Licht ausgelöscht
werden sollte, sagte ich zu Williams: — „Gestatten
Sie mir zuvor eine Prüfung anzuwenden, welche ich für das
Experiment im Auge habe?44 — „Thun Sie, was Sie wünschen,"
antwortete er mir. Hierauf nahm ich aus meiner Tasche
ein Päckchen Leinenband und befestigte damit meinen
rechten Arm an den linken Arm Mr. Williams1 in folgender
Weise: — Tch umwand sein linkes Handgelenk ziemlich
dicht dreimal mit dem Leinenband und machte hierauf
einige Knoten; das lange Ende des Bandes wand ich mehrere
Male um mein rechtes Handgelenk und machte ebenfalls
darauf einige Knoten; alsdann verband ich die beiden übrig
gebliebenen Enden desselben Bandes wieder mit mehreren
Knoten. Die Länge des Bandes zwischen unseren beiden
Handgelenken betrug etwa acht Zoll. Dann ergriff ich mit
den Fingern meiner rechten Hand den kleinen Pinger der
linken Hand von Williams', alle Anwesenden schlössen die
Kette um den Tisch, und hierauf löschte man das Licht
aus. Die gewöhnlichen Manifestationen waren sehr stark,
aber die Ringprobe kam nicht.
Ich wollte schon von Williams Abschied nehmen, als
er zu mir sagte: — „Warten Sie noch ein wenig; wenn
die .Fremden fortgegangen sein werden, wollen wir einen
kleinen Cirkel bilden und noch einmal versuchen. Ich
wünschte sehr, dass Sie nicht von hier gingen, ohne die
Ringprobe erhalten zu haben/4 Wirklich behielt er, während
die Leute von dannen gingen, einige Freunde zurück, und
wir setzten uns wieder. Der Ring lag beständig auf dem
Tische; aber da ich die Bänder, welche mich an William
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