Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
3. Jahrgang.1876
Seite: 122
(PDF, 150 MB)
Bibliographische Information
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122 Psychische Studien. III. Jahrg. 3. Heft. (März 1876.)

stürme über ihn: es erfolgte die Zurücknahme seiner Berufung
nach Zürich, d'e er sich nun im Rechtswege vergeblich
zu erstreiten suchte. Er wurde nun ausschliesslich
auf die Schrittstellerbalm gedrängt. Sein Kampf gegen
die hartnäckige Orthodoxie mag ihn gegen allen von ihr
vertretenen oder nur an ihr Wesen und ihren Namen anklingenden
Spiritualismus immer mehr verbittert haben.
In Märkttris Lebensbeschreibung lässt er seine eigene damalige
Lage mit durchblicken. „In seiner Zögerung, mit
der Kirche zu brechen," — sagt Siranss, — „in dem Bemühen
, einen Weg zu finden, der, wenn auch noch so nahe
an der Grenze sich hinschlängelnd, ihn doch nicht aus
ihrem Bereiche herausführen möchte, in dem Widerstand
gegen die Brutalität ihrer Diener, die ihm immer unverhohlener
die Thür wiesen, ist Märklin der getreue Repräsentant
der spekulativen Theologie jener Zeit. Wir Alle
machten es nicht anders, wir wollten es nicht glauben,
was unsere Gegner uns laut genug in die Ohren schrieen,
dass wir nicht mehr auf christlichem Boden ständen. Und
wir denken deshalb nicht schlechter von uns, weil wir das,
so klar es auch war, nicht einsehen wollten. Wer mag
gern von einer lieben Gewohnheit des Denkens und Fühlens,
ja des Daseins überhaupt scheiden ? Wer eine Kluft zwischen
sich und seinen Mitmenschen aufreissen, über die keine
Gemeinsamkeit des Vorstellens, keine Möglichkeit der ge-
müthlichen Einwirkung, mehr hinüberführt?"----

In den trüben Tagen, welche der Schiftbruch seiner
Züricher Hoffnungen ihm bereitete, gab die Liebe plötzlich
seinem Leben eine neue Wendung. Die annmthige Sängerin
Agnese Schebest, damals ein Liebling des Publikums,
wurde mit ihm am 26. August 1842 in dem protestantischen
Dorf kirchlein zu Horkheim eingesegnet. Er war damals
34 Jahre alt, sie 29. Beide Gatten waren aus völlig entgegengesetzten
Lebenskreisen zu einander gelangt: sie war
katholisch, er protestantisch. Sie nahm auf seinen Wunsch
von der Bühne Abschied, was für sie jedenfalls ein Verzicht
schwer zu verwindender Art war, wie unser Autor
bemerkt, und, wie wir hinzusetzen, vielleicht auch der
Grund des baldigen Zerwürfnisses dieser Ehe wurde.

An diesen Ehebund knüpft sich nun die Episode, welche
wir über das nähere freundschaftliche und geistige Ver-
hältniss zwischen Strauss und Kerner im wesentlichen Auszuge
wiedergeben wollen, um daraus eine nicht mehr zu
widerlegende Schlussfolgerung über die bereits mitgetheiite
und irrthümlich von Siraus selbst über Kerner verbreitete
Ansicht seines bloss poetischen Glaubens an die Geister-


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