Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
3. Jahrgang.1876
Seite: 124
(PDF, 150 MB)
Bibliographische Information
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124 Psychische Studien. III. Jahrg. 3. Heft. (März 1876.)

„Es kann nicht die Aufgabe dieser Skizze sein, bei
den weiteren Sonnenblicken, welche dem Sontheimer Stillleben
gnädig beschieden waren, zu verweilen, und noch viel
weniger bei den wolkenumdüsterten Tagen. . . Zwei Kinder,
eine Tochter--und ein Sohn--sind der Ehe entsprossen
. Eine gerichtliche Scheidung hat nicht stattgefunden
. Agnese Schebest-Strauss wandte sich nach Stuttgart
zurück, wo sie im December 1870 ihrem Gratten in die
Ewigkeit voraufgegangen ist. Ihre im Jahre 1856 erschienene
Selbstbiographie („Aus dem Leben einer Künstlerin")
sowie ihr Buch: „Rede und Gesang" (1862> legen Zeug-
niss ab von ihrer gediegenen künstlerischen Durchbildung
und ihrer schon oben erwähnten Fähigkeit, sich maassvoll
zu begrenzen/'

Wir sind damit am Schlüsse unserer beabsichtigten
Episode. Was wir etwa noch zu sagen haben, dürfte sich
jeder aufmerksame Leser wohl schon von selbst gesagt
haben. Wir deuten deshalb nur unpere Schlussfolgerungen
kurz an. Strauss hat sich über Kerner gründlich geirrt, wenn er
von ihm behauptete: „er glaube an seine Geister bloss als
Poet, nicht als Dogmatiker." — Kerner glaubte sicher und
fest sowohl an Agnesens wie an sein eigenes und aller
Menschen geistiges Fortleben nach dem Tode. Wir dürfen
nur auf seine übrigen Dichtungen verweisen, und besonders
auf das Gedicht „Was sie Alles meinen."

Darin vertheidigt er sich gegen einen von Dr. Amadeus
Ottokar im „Athenaeum für Wissenschaft, Kunst und Leben"
vom Juli 1833 unter dem Titel: ./Ueber Justinm Kerner,
den Diel ter und den Gläubigen" veröffentlichten Artikel: —

„Nasen kluger Philosophen!

0 wie fein ihr ausgewittert,

Dass der Hölle Feuerofen

Und die Geister mich zersplittert . . .

„Was ich schau' im Geisterreiche,

Kann mich nicht zur Klage stimmen,

Das Gespenst, das ernste, bleiche,

Macht nur Dem, der's nicht glaubt, Grimmen.

„Schmei zlicher, als irre Schatten,
Sind mir itre Menschenbengel,
Die, weil hier Verstand sie hatten,
Glauben dort sich flugs als Engel.

„Liegt mein Körper eine Leiche,
Jst mein Geist noch nicht am Ziele.
Denn in meines Vaters Reiche
Sind der Wohnungen gar viele.

„Einst aus Vaters Hand will nehmen
Ich mein Loos demüthig, stille.
Schweb' ich auch mit irren Schemen.
Vater! es geschah' dein Wille!


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