http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1876/0146
18 Psychische Studien. III. Jahrg. 3. Heft (März 1876.)
für Deutschland aus ganz eigenen Mitteln bestreiten zu
wollen, weil sein für das Ganze verfügungsfällig gewesener
Fonds nahezu erschöpft sei. Wir erachten es daher für
die höchste Zeit, einen ähnlichen Fonds zur Fortsetzung
dieses unseres Journals und unserer „Bibliothek des
Spiritualismus für Deutschland" aus deutschen
Mitteln und Beiträgen zu gründen, um die Probe zu ziehen,
ob die gute Sache, die wir vertreten, in den Herzen und
Geistern unserer Landsleute wirklich schon so lebensfähige
Wurzeln gefasst hat und noch weiter befestigen
kann. Es ist eines jeden Spiritualisten heilige Pflicht
und Mission, den Glauben an das Geistige nicht bloss
für sich allein als Monopol zu besitzen, sondern ihn
auch unter den Ungläubigen wie Aftergläubigen werkthätig
zu verbreiten. Wir eröffnen deshalb hiermit sogleich
die Subscription auf diesen Fonds! Von
dem Erfolge dieses unseres letzten Aufrufs wird es gleichzeitig
mit abhängen, ob auch Unterzeichneter seine geistige
Kraft und seine Feder noch der weiteren Verbreitung der
Sache ausschliesslich widmen kann oder sich vielleicht für
immer einer anderen Berufssphäre zuwenden muss. Der
Grund ist gelegt; baue nun Alldeutschland seinen Tempel
des Geistes darauf weiter aus eigener Kraft! Wir sprechen
damit auch zu unseren Brüdern über'm Meer!
Gregor Const. Witt ig.
Kurze Notizen.
a) Im Irrenhause zu Prestvich in England starb dieser
Tage (im Januar 1876) ein Geisteskranker, der nicht weniger
als 1841 unverdauliche Gegenstände mit einem Gesammt-
gewicht von nahezu 12 Pfund im Leibe hatte. Der Unglückliche
scheint besonders für kleine Schuhnägel eine Vorliebe
gehabt, übrigens aber auch Knöpfe, Kieselsteine,
Glasscherben u. s. w. nicht verschmäht zu haben. (Leipziger
Tagebl. No. 26 v. 26./I er.) Ob der sogenannte
Irre nicht Anfangs an missverstandenem und übel behandeltem
Somnambulismus gelitten haben mag, in welchem
Zustande oft dergleichen Gegenstände gleichsam zu innerer
Kühlung des Bauchner ven-Systems verschlungen werden?
Ja, es sind zahlreiche Fälle constatirt, wo dergleichen
Leidende Metallstücke, Eisennägel, Glasscherben direct aus
einer gewissen Entfernung an ihren Körper herangezogen,
dieselben mit Gewalt verschlungen und so auch wieder von
sich gegeben, häufig auch Nächte lang tauf ihnen gelegen
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1876/0146