Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
3. Jahrgang.1876
Seite: 155
(PDF, 150 MB)
Bibliographische Information
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Dr. M. Funk: Kritische Untersuchung eines sog. „Spukhauses." 155

mein 18jäliriger Solin heisst so." „Dann wünsche ich ihn
zu sprechen," sagte ich. „Er ist ausgegangen, und kommt
in einigen Stunden zurück," entgegnete sie: „Sie können es
mir ja sagen, wenn Sie nicht wieder kommen wollen, was
Sie an ihn auszurichten haben." Nach kurzem Ueberlegen
entschloss ich mich dazu; sie führte mich ins Haus und
stellte mir ihre Mutter, eine alte ehrwürdige Frau vor.
Ich theilte nun nach einigen einleitenden Worten Beiden
Alles mit, was ich in jenem Hause hei S. erlebt hatte. Mit
gespannter Aufmerksamkeit hörten sie mir zu, und als ich
an die geschriebene Communikation kam: „Ich bin die Frau
des H. W. L . . . ." schrieen sie laut auf: „Mein Gott!
hat die arme Frau auch selbst im Grabe noch keine Ruhe!
das ist schrecklich!" Sie erzählte mir nun, dass ihr (der
gegenwärtigen jüngern Frau) Mann der Bruder jenes noch
hier lebenden L. gewesen sei, der seine Frau stets auf die
empörendste Weise gemisshandelt habe; aber beim Anfang
meiner Erzählung hätte sie nicht die geringste Ahnung gehabt
, dass die arme unglückliche Schwägerin, der sie selbst
die Augen zugedrückt hätte, jene Manifestationen bewirkt
habe; denn jenes Haus sei schon lange vor ihrem Tode verkauft
gewesen, und sie sei in dem andern Hause, wo der
abscheuliche Mensch, ihr Mann, jetzt noch wohne und sein
Geschäft habe, gestorben, und zwar, wie es hiesse, am
Krebs des Uterus. Sie zeigte mir zwei Photogramme von
ihr, das eine stellte sie in ihren Jugendjahren vor, (S.'s Beschreibung
, wie er am ersten Abend, als ich bei ihm war,
die Gesichtszüge des Geistes erkannt haben wollte, schien
genau zu passen, und die einstimmigen Aussagen Swedenborgs
und vieler anderen Geister und Somnambulen, dass wir
in jenem Leben stets jugendlich aussehen, zu bestätigen;)
das andere im Sarge, mit von Leiden schrecklich, bis zur
völligen Unkenntlichkeit entstellten Zügen, — wahrhaft gespenstischen
Anblicks.

(Bevor ich weiter erzähle, erlaube ich mir eine Bemerkung
: — Die soeben mitgetheilte Thatsache beweist, dass
es unter den Häusern ebenso Mediums und Nichtmediums
giebt, wie unter den Menschen, — dass es also dem Geiste
der Frau L. nicht möglich gewesen sein muss, sich in dem
jetzigen Wohnhause des E. W. L. zu manifestiren; -
sonst würde sie es gewiss gethan und nicht gänzlich unbe-
theiligte Personen belästigt haben. Wäre das andere Haus
Win ,,Medium" gewesen, wer weiss, ob sie dann irgendwo
hätte „spuken" können? —)

„Jetzt," sagte Frau L., nachdem ich zu Ende erzählt
hatte? „sehe ich auch, dass der L., an den Sie einen


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