Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
3. Jahrgang.1876
Seite: 162
(PDF, 150 MB)
Bibliographische Information
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162 Psychische Studien. III. Jahrg. 4. Heft. (April 1876.)

sie den experimentellen Beweis für die Unsterblichkeit liefere.
Er schreibt mit dem einem solchen Thema angemessenen
Ernst und mit dem Gefühl der Verantwortlichkeit eines
Mannes, der durch langes und geduldiges Forschen zu wichtigen
Wahrheiten von für seine Mitmenschen höchstem
Werthe gelangt ist. Der Rationalismus, sagt er uns, kann
diesem Glauben nicht vorwerfen, dass er der Lehre vom
Gesetz wiederspreche; denn seine Phänomene ereignen sich
streng unter dem Gesetz: noch auch, dass er in geistigen
Dingen das Walten jener directen Einwirkung Gottes annehme
, welches der Naturforscher nirgends im physischen
Weltall findet; denn seine Offenbarungen kommen dem
Menschen nur mittelbar zu: noch auch, dass er dogmatisch,
ausschliessend oder intolerant sei, wie diess die Infallibili-
tät ist; denn seine Anhänger bringen für den Glauben, der
in ihnen ist, experimentelle Beweise bei, welche allen Menschen
zugänglich und nach der inductiver Methode gesammelt
sind. Er zeigt uns, wie wichtig es war für die
Wohlfahrt der Menschheit, dass der Glaube an solche
Phänomene ausstarb, als es geschah, und uns frei überliess,
die Lehre vom Gesetz zu entwickeln und gerade diese Idee
von unfehlbarer und absoluter Wahrheit in Sachen der
Religion umzustürzen. Alle Schrecken der Zauberei und
des Hexenwesens und alle Verfolgungen desselben durch
die Priester erhoben sich aus dem Dogma der Infallibilität;
denn wenn dieses Dogma wahr gewesen wäre, so würde
diese Verfolgung kein Verbrechen, sondern eine Pflicht gewesen
sein. Die Welt konnte die Fundamental-Wahrheiten
dieser Phänomene nicht erreichen, noch ihre wirkliche Bedeutung
verstehen, so lange sie an den Teufel und an ihre
eigene Unfehlbarkeit glaubte. Jetzt erst ist sie im Stande,
die Phänomene ruhig zu erforschen und über dieselben
logisch zu urtheilen; und es ist eine förderliche Thatsache,
dass ein grosser Theil der Forscher über dieselben Personen
sind, welche von dogmatischen Glaubensbekenntnissen nicht
gefesselt und die in die Lehren der modernen Wissenschaft
und Philosophie völlig eingeweiht sind. Mr. Owen ist der
Meinung, dass der Glaube an den modernen Spiritualismus
sich so schnell verbreite, als gewünscht werden könne, und
sogar noch schneller, als zu erwarten sei, wenn man erwäge
, dass fast jeder gebildete Mensch schon gegen den
Versuch, ihn zu erforschen, von Vorurtheil erfüllt ist. Er
bemerkt richtig, dass das Wachsthum jeder neugebornen
Hypothese, welche so erstaunlichen Oharacters sei, dem
einer menschlichen Entwickelung gleiche. Während ihrer
Kindheit haben ihre Vorschläge nur wenig Gewicht Man


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