Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
3. Jahrgang.1876
Seite: 169
(PDF, 150 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1876/0177
Fichte's Anmerkung seiner Anthropologie über psychische Kraft. 169

Anerkennung des Factischen dennoch die psychologische
Kritik über seinen objectiven Werth stets wach zu erhalten.

„Von diesem Bekenntniss glauben wir nun Nichts zurücknehmen
zu können, weil es uns das einzige richtige
Kriterium zu enthalten scheint zur unbefangenen Beurthei-
lung jener Erscheinungen, im Allgemeinen wie im besondern
Falle. Dennoch ist seitdem in diesen Thatsachengebieten
so viel Heues und Unerwartetes ermittelt worden, dass wir
zu einer erweiterten Auffassung desselben hingedrängt werden,
die auch neue Gesichtspunkte ihrer Beurtheilung nöthig
machen, ohne jene allgemeine Cautel im Geringsten zu
entkräften.

Zuvörderst ist hier auf das kürzlich in zweiter Auflage
erschienene "Werk von M. Perty aufmerksam zu machen,
welches nach unserm Dafürhalten von so entscheidender
Bedeutung ist, dass e* zu jenen Untersuchungen einen neuen
Antrieb geben muss. Denn auch der vorurtheilsvollsten Skepsis
kann es den Wahn benehmen, dass diese Sache mit gewohn-
heitsmässigem Ignoriren abgethan werden könne.*) In wohlgeordneter
Folge werden in diesem Werke Thatsachen
erörtert, die vereinzelt und zusammenhangslos betrachtet
Zweifel an ihrer Realität aufkommen lassen, die aber durch
die innere Analogie untereinander beglaubigt sind und durch
ihre häufige Wiederkehr bei den verschiedensten Völkern
und Culturgraden zu alter und zu neuerer Zeit in solcher
Uebereinstimmung gefunden werden, dass weder die Annahme
zufällig wiederkehrender Täuschungen, noch eines von Geschlecht
zu Geschlecht überlieferten Aberglaubens auch nur
enfernt zur Erklärung ausreichen. Mau wird sich daher
endlich entschliessen müssen, den Thatsachen selbst, gleichviel
ob sie den herrschenden Vorstellungen bequem sind, oder
nicht, ein Bürgerrecht einzuräumen im Gebiete der zu erforschenden
psychischen Thatsachen. Und diess um so entschiedener
, indem sie gerade, mehr als alle andern, geeignet
sind, den engen Horizont unserer Begriffe über das Wesen
und das Vermögen des Menschengeistes zu erweitern und
seine Erforschung in neue Bahnen zu lenken.

Sodann hat sich aber noch eine andere sehr merkwürdige
Thatsache zugetragen. Jene problematischen Erscheinungen
und die Bedingungen, unter denen sie zu Stande
kommen, werden sogar auf dem Wege des Experiments
untersucht, so dass sie nunmehr der Prüfung eines Jeden
zugänglich werden, statt wie bisher einen begünstigenden
Zufall abwarten zu müssen. So sehr diess Alles noch in

*) M. Perty. „Die mystischen Erscheinungen der menschlicher*
Natur." (Leipzig und Heidelberg, 2 Bde., 2. Aufl. 1872).


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