Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
3. Jahrgang.1876
Seite: 180
(PDF, 150 MB)
Bibliographische Information
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180 Psychische Studien, HL Jahrg. 4. Heft. (April 1876.)

schrieb. Auch von einem Blumenstrausse, den Luther in
der Hand hatte, wurde Verdächtiges geredet. Am Ende
schrieben sich beide Parteien den Sieg zu." (5. Vöries. S.
94.) Und später S. 111 heisst es daselbst von Luther: —
„Keck wagt er es sogar, dem Fürsten der Finsterniss mit
seinen Schaaren Trotz zu bieten; denn jene Rede, dass,
wenn so viele Teufel in "Worms wären als Ziegel auf den
Dächern, — sie war m Lulher's Mimde nicht eine gemeine
Redensart, nicht eine rhetorische Figur: sie hatte volle Bedeutung
bei ihm, der an die Wesenheit des Teufels und
seiner Genossen glaubte, so gut wie an die Existenz seiner
eigenen Person" u. s. w. — Hier ist auch Luthers Brief
zu Halle am St Paulus Bekehrungstage anno 1546 an seine
hebe Käthe zu erwähnen, den er schrieb, als er vor grossem
Eisgang und Frühjahrswasser der Mulde und Saale nicht
nach Eisleben hinüber konnte. „Denn weil die Leute und
Fuhrmeister, auch wir selbst zaghaft waren, haben wir uns
nicht wollen in das Wasser begeben und Gott versuchen,
denn der Teufel ist uns gram und wohnet im Wasser, und
ist besser verwahret denn beklaget, und ist ohne Noth, dass
wir dem Papst sammt seinen Schuppen eine Narrenfreund
machen sollten. Ech hätte nicht gemeinet, dass die Saale
eine solche Sode machen könnte, dass sie über Steinwege
und Alles so rumpeln sollte." — In der „Postill oder
Auslegung der Episteln und Evangelien" von 1529
lässt sich Luther bereits über diese und ähnliche Dinge
also vernehmen: — „Die der Evangelist hier nennet 'Ma-
gos', heissen wir auf deutsch 'die Weissager', nicht wie die
Propheten weissagen, sondern durch schwarze Kunst, wie
die Thattern (Tataren) oder Zigeuner pflegen. Daher man
nennet die weisen Männer und die weisen Frauen, die den
Leuten allerlei Ding sagen können, viel heimlicher Kunst
wissen und Abenteuer treiben. Und ihre Kunst heisst
Magia und gehet durch Teufels Geschäft zu, doch nicht
aller Dinge, wie die Hexen und Zauberinnen thun. Denn
Magus ahmet nach den rechten Propheten, aber doch nicht
aus Gottes Geist; darum treffen sie auch zuweilen gleich
zu, denn ihr Ding ist nicht lauter Teufels Ding wie der
Hexen, sondern gemenget mit natürlicher Vernunft und
Teufels Beistand u. s. w." (Siehe „Das ?Leben Jesu''
Für das Volk bearb. von Dr. Friedr. Mook. Zürich, Verlags
-Magazin, 1872. 10. Kap., S. 53 und 54.)

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