Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
3. Jahrgang.1876
Seite: 181
(PDF, 150 MB)
Bibliographische Information
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J. Strigel: Eine unparteiische Aeusserung über den Spiritismus. 181

Eine unparteiische Aeusserung Aber den Spiritismus.

Schreiber dieses ist kein Spiritist, er glaubt im Gegen-
theil, dass diese Firma viel Leichtgläubige und Schwindler
deckt; andererseits betrachtet er diese Erscheinung als
beachtenswerthe Thatsache, die nicht allein von vielen ehren-
werthen Leuten mit persönlichen materiellen Opfern, trotz
dem Spotte der Aufgeklärten, mit Ueberzeugung vertreten
, sondern auch von achtungswerthen Gelehrten von
Ruf anerkannt und erforscht wird. Es wiegt nicht schwer,
wenn ein gelehrtes und ungelehrtes Publikum dagegen eifert
und die Sache lächerlich macht; oder wenn die Zeitungen
Erklärungen bringen, die eigentlich nichts erklären!

Diese Leutchen läuten immer die Lärmglocke, wenn
ein Schwindel entlarvt wird, und rühmen sich mit der vorweg
festen Meinung: — „Dieser Narrentanz im 19. Jahrhundert
! Ol wie aufgeklärt sind wir dagegen!! Wir lächeln
über solche geistige Verirrung und Armuth!" — Sehr
schön! Diese Leute leisten auch wirklich ihr Gutes; sie
mahnen zur Vorsicht» — Inzwischen ist doch zu beachten,
dass diese Erscheinungen, allerdings kaum schwindelfrei,
sich durch alle Zeiten und bekannten Völker ziehen, dass
keine Periode, keine Religion insbesondere, davon ganz
frei ist. — Jetzt aber wird die Sache nicht als Geheimniss
einer Kaste, sondern öffentlich besprochen, geprüft und zu
ergründen gesucht! —

Die Erde dreht sich, trotz dem Fluch der Pä,pste und
der Bibel; die Wahrheit siegt — wenn auch langsam!

Die Natur und ihre Kräfte sind so wunderbar, Alles
entwickelt sich so aus einander, dass uns das Entstehen
des Sichtbaren am Ende ebenso unerklärlich ist, als jene
Erscheinungen. Der Zwiespalt in der Menschennatur lässt
sich vielleicht am leichtesten lösen, wenn, wie vielfach geschieht
, der Mensch als Erzeugungsform höherer Existenz-
arten und geistigerer Individualitäten gedacht wird, eine
Idee, die so alt wie die Geschichte ist, aber deshalb nicht
weniger wahr oder vernunftwidrig! Auch ist der Kampf
ums Dasein und der Meinungen, als Gährungs- und Kraftentwickelndes
Prinzip nöthig; und Ideen, wahr oder falsch,
sind sie nicht Zeugniss, dass damit eine höhere Existenz
und Thätigkeitsform ermöglicht wird?! Denn ebenso, wie
die Kraft nur an den Wirkungen erkannt wird, — auch
unsere Denkkraft, — und Stoff selbst da noch existirt, wo
unsere Sinneswahrnehmungen aufhören, mag auch — wie
Davis in seinen „Göttlichen Offenbarungen der Natur" lehrt
— die Materie und Kraft, die Ideen erzeugt und sich im


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