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Kurze Notizen.
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bewiesen hat; und würde im Fall des Gelingens ein Physiker
oder Physiolog von Fach in Kenntniss zu setzen sein, wie
ich schon Frau Ruf empfahl (mit welcher er oben berührte
Ablenkung der Magnetnadel erhielt — die Red.), theils
um den Fall sicher zu constatiren, — denn auf blosse Angaben
von Laien würde man in der exacten Wissenschaft
wenig geben, — theils eine genauere Untersuchung darauf
zu richten. G-ewiss würde es den Vertretern jener Gebiete
dadurch besser als bisher gelingen, die Aufmerksamkeit
exacter Forscher auf ihr Versuchsfeld zu lenken. Uebrigens
würde es mir lieb sein, sollten wirklich irgendwo Versuche
in dieser Richtung angestellt werden, von dem Erfolge derselben
, wäre es auch ein negativer, Notiz zu erhalten, um
vielleicht später einmal etwas darüber zusammenzustellen." —
In unserem I. Jahrgange, IV. (April-) Heft 1874, S. 186—187
brachten wir bereits eine ähnliche, schon von Humboldt bezeugte
Erscheinung, welche bis jetzt noch ganz übersehen
worden zu sein scheint. Die von dem geehrten Herrn
Verfasser vorgeschlagene Zuziehung von Physikern oder
Physiologen dürfte nach den von uns Jahre lang gemachten
und mitgetheilten Erfahrungen sehr wenig die Aufmerksamkeit
aller übrigen exacten Forscher auf unser Gebiet
lenken. Wir haben einige allgemein anerkannte Koryphäen
der Naturwissenschaft, einen Nees von Esenbeck, Hare, Crookes,
Wallace u. s. w* für unsere Phänomene in Feld geführt und
doch nur selten Beachtung gefunden. Sagt er doch selbst
S. 6, dass man auf abweichende Resultate hin an sich noch
keinen Grund habe, »ReichenbaclH Resultate zu verwerfen,
sondern nur sie genau zu prüfen. Diess ist aber nöthig;
man kann sich bei den eigenen Angaben Reichenbactfs unmöglich
beruhigen; sowohl gegen sein ganzes System als
gegen seine theoretische und experimentale Begründungsweise
desselben erheben sich von vorn herein die schwersten
Bedenken. Eine solche Prüfung aber hat zugleich gründlich
und in einiger Ausdehnung meines Wissens bisher
noch nicht stattgefunden; exacte Forscher haben bisher
immer noch Andres zu thun gefunden etc." — Die schweren
Bedenken erheben sich eben aus ä priori-TJrtheilen, weil
man auch in diesem Gebiete schon Alles im Voraus bestimmen
zu können vermeint, während man doch nur a
posteriori der Erfahrung urtheilen sollte, wie es Herr Fechner
selbst nach einer so seltsamen Erfahrung mit Frau Ruf
einsehen zu lernen beschieden war. Seine ganze Schrift,
welche I. eine Vorerinnerung, H. Historisches, III. Pendelversuche
, IV. mit Frau Ruf angestellte Versuche und V*
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