Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
3. Jahrgang.1876
Seite: 199
(PDF, 150 MB)
Bibliographische Information
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1876/0207
Der Bericht des wissenschaftlichen Comitös zu St. Petersburg. 199

Handlungen an sich, die von den Medien absichtlich gemacht
werden. Wenn hinlängliche Maassregeln gegen die
Möglichkeit einer Täuschung ergriffen worden, kommen solche
Erscheinungen nicht vor, oder der Betrug wird aufgedeckt.

3) Das Klopfen und die Töne, welche von den Spiritisten
für mit Sinn begabte, spiritistische Erscheinungen gehalten
werden, die zum Verkehr mit Geistern dienen können, sind
Handlungen, die von der Persönlichkeit der Medien selbst
ausgehen, und haben denselben Sinn und denselben Charakter
der Zufälligkeit oder Hinterlist, wie Wahrsagerei und Hexerei.

4) Die Kategorie von Erscheinungen, die dem Einfiuss der
Medien zuzuschreiben und von den Spiritisten „mediumo-
plastische" genannt werden, wie die Materialisation einzelner
Körperthcile und das Erscheinen ganzer menschlicher Figuren
, gehört unzweifelhaft zur Zahl der gefälschten Erscheinungen
, wie das nicht nur aus dem Mangel an genauen
Beweisen geschlossen werden muss, sondern auch: a) aus dem
Mangel an Forsehersinn in den Personen, die die Authen-
ticität dieser Erscheinungen anerkennen und das von ihnen Gesehene
beschrieben haben; b) aus den Sicherungsmaassregeln,
die die Spiritisten und Medien gewöhnlich von den Personen
verlangen, vor deren Augen diese Erscheinungen sich vollziehen
sollen; c) endlich aus den mehrfachen Fällen, in denen
die Medien direkt dessen überführt wurden, dass sie solche
Erscheinungen in eigener Person oder durch andere Theil-
haber ihres Betruges hervorbrachten. 5) In ihren Manifestationen
machen sich die als Medien auftretenden Personen
einerseits die unbewussten, unwillkürlichen Bewegungen der
Anwesenden, andrerseits das Vertrauen ehrenwerther, aber
leichtsinniger Menschen zu Nutze, die keinen Betrug argwöhnen
und keine Maassregeln gegen einen solchen ergreifen
. 6) Die Mehrzahl der Anhänger des Spiritismus
besitzt weder Toleranz gegen die Meinungen von Personen,
die im Spiritismus nichts wissenschaftlich Neues sehen, noch
Kritik in Bezug auf den Gegenstand ihres Glaubens, noch
den Wunsch, die spiritistischen Erscheinungen mit Hülfe der
in der "Wissenschaft üblichen Untersuchungsmethoden zu
studiren. Inzwischen verbreiten die Spiritisten ihre mystischen,
für neue wissenschaftliche "Wahrheiten ausgegebenen Anschauungen
mit besonderer Hartnäckigkeit. Diese Anschauungen
werden von Vielen gläubig angenommen und
zwar gerade darum, weil sie dem alten Aberglauben, mit
dem Wissenschaft und Wahrheit längst im Kampf stehen,
entsprechen. Die Männer der Wissenschaft, die sich zum
Spiritismus haben fortreissen lassen, nehmen fast ausnahmslos
als müssige Liebhaber von Schauspielen und nicht als


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