Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
3. Jahrgang.1876
Seite: 245
(PDF, 150 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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C. Keimers t Betrachtungen zu neueren splrituaüst. Manifestationen. 245

zweifelhaften Experimenten zu competenten Eiohtern herangebildeter
Männer genossen, während anderseits in der langen
reichen Kette meiner veröffentlichten Ergebnisse bis jetzt
kein einziger Punkt durch neuere Beleuchtungen angreifbar
geworden, weder in Bezug ihrer Bedeutung als
Facta, die sich aus dem Bereich des Erklärten erheben,
noch als wissenschaftlicher Erhärtung ermangelnd — wenn
Letzteres nicht etwa ausschliesslich als Stempel und Unterschrift
eines berühmten Gelehrten aufgefasst werden soll.
Wenn die Phänomene aber in ihren Processen die „gebuchten
" Gesetze der Chemie oder Mechanik etc. ein wenig
ineommodiren und deshalb die bewährten Vertreter dieser
Specialfächer dabei sein müssen, so möchte man schliesslich
auch gar den Baumeister des Hauses mit hineinziehen,
um zu erfahren, ob irgend ein besonderer Kalk möglich
sei, der an gewissen Steilen plötzlich Gegenstände durch-
liesse, wie etwa Paletots, Blumen etc. Ich für meinen Theil
habe mein Vertrauen für Gelehrte, die vorzugsweise einem
besondern Gebiet ihre Kräfte zuwendeten, bedeutend redu-
zirt und gefunden, dass die besten Beobachter in diesem
Felde gesunde, normal ausgerüstete Naturen sind, die weder
durch Zuvielwissen, noch durch Ignoranz aus ihrer Bilanz
gebracht werden und dem Rufe Folge zu leisten vermögen:
,Wer Ohren hat zu hören, der höre, wer Augen hat zu
sehen, der sehe!' — Der positive Ton, der von der materialistischen
Section moderner Wissenschaft angenommen worden
ist, hat gar zu sehr zur Unterwerfung, anstatt zur billigen
Achtung geführt. Wenn die Erscheinungen vorzugsweise
einem Zweige der Natur angehörten, würden die Autoritäten
derselben natürlich in der vordersten Reihe stehen.
Die spiritualistisehen Phänomene aber appelliren an den
ganzen Menschen, und derjenige ist natürlich der nützlichste
Beobachter, der eine gründliche Kenntniss der
Naturwissenschaften gewonnen hat und auf der Höhe seiner
Zeit steht, ohne sein eigentlich innerstes Wesen,
seinen göttlichen Instinct, durch Herbeiziehung der
Kenntnisse verflüchtigt zu haben, — bis, vielleicht erst auf
dem Todtenbett, die zerstreuten Theilchen sich wieder zusammenziehen
, wenn es für Beobachtungen diesseits dann
freilich zu spät ist. Für die Ausfindung von Taschenspielereien
, braucht es keinen Aufwand von besonderer Intelligenz
; denn wenn wir auch nicht wissen, was sie alles
können, so wissen wir doch, was si e nicht können, nämlich
wenn ihre Hände gefesselt und der pfiffige Bediente fortgeschickt
sind. Spirituelle Phänomene durch Taschenspielerei ererfordern
weniger Schlauheit der Künstler, als Dummheit der


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