Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
3. Jahrgang.1876
Seite: 261
(PDF, 150 MB)
Bibliographische Information
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1876/0269
Fiohte*s Anmerkung seiner Anthropologie über psychische Kraft. 261

Wenn die Methode aller dieser Forscher und ihrer
Nachtreter eine streng experimentelle und jede Möglichkeit
der Täuschung und des Betruges abschneidende war, wie
Fichte anerkennt, so ist sein End-Urtheil über die neuen
und überraschenden Ergebnisse, welche nur nach ihrem
geistigen Gehalte beurtheilt von untergeordnetem Werthe
sein sollen, ein recht seltsames und befremdendes. Wodurch
wären sie denn für solche Männer überzeugend geworden?
Es handelte sich ja dabei gar nicht um erstaunliche Offenbarungen
von allerhöchster Tnteiligenz, sondern vorwiegend
um den Nachweis der Realität physischer und psychischer
Manifestationen unter Bedingungen, welche eine von ausserhalb
einwirkende intelligente Kraft nachwiesen. Schon das
Charakteristicum derselben, das lichte selbst zieht, dass eine
neue bisher unbekannte Kraft in ihnen auftritt, welche, da
sie bei ihren physischen Wirkungen offenbar von Intelligenz
und Absicht geleitet erscheint, nur als „psychische Kraft"
bezeichnet werden könne, widerlegt schon zum Theil obige
Behauptung oder modificirt sie dahin, dass der auftretende
geistige Grehalt der Manifestationen von ganz anderer als
der erwarteten Bedeutung war, eigenartig je nach der
Natur der sich offenbarenden Kraft, aber vielleicht nicht
so philosophisch tiefsinnig und formgewandt, weil sie vielleicht
nicht anders und besser zum Durchbruch kommen
konnte ans Mangel an dafür geeigneten Medien. "Welcher
Mozart oder Beethoven könnte auch auf jedem beliebigen
Instrumente seine musikalischen Ideen voll ausprägen? Aber
wir müssen entschieden bestreiten, dass Geistiges von bedeutendem
und überzeugendem behalt nicht dabei zum
Durchbruch gekommen wäre. Schon Mr. Wallachs „Verteidigung
des modernen Spiritualismus, seiner
Thatsachen und seiner Lehren" (Leipzig 1875) müsste
Herrn Fichte eines Andern belehrt haben. Wie schwer würde
es nicht z. B. dem Philosophen Fichte selbst werden, auf
dem Wege einer experimentellen Greistermanifestation durch
Tischkloplen oder die Handschrift eines Mediums bloss die
Quintessenz seines im (ranzen so tiefsinnigen Werkes über
die „Seelenfortdauer des Menschen" zu offenbaren. Alle
Welt würde bei einem noch so trefflich gefassten Satze
leicht sagen können: ,,Das braucht nicht von Ficht i$ intelligentem
Geiste zu stammen ; der hätte sich gewiss weniger
trivial und ärmlich ausgedrückt!" Es handelt sich bei Be-
urtheilung der Intelligenz einor Offenbarung doch nur um
wenige überzeugende und zutreffende Momente, die nur der
jedesmalige besondere Empfänger, nicht aber die darauf im
Granzen unvorbereitete Gresammtmenge der Mittheilnehmen-


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