Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
3. Jahrgang.1876
Seite: 279
(PDF, 150 MB)
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Kurze Notizen.

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mit Charles (PAngennes, Marqjiis von Rambouillet vermählt
worden war, der ein Freund des Oardinals Richelieu war,
die Notiz, dass die Marquise sich zeitig von dem damaligen
wüsten Hofleben eines Heinrieh IV. und Ludwig XIII. zurückzog
und sich der Erziehung ihrer Kinder und ihren
literarischen und künstlerischen Neigungen widmete. „Auf
die Stille der eigentlichen Häuslichkeit wurde sie noch mehr
beschränkt," heisst es daselbst, „als sich schon in jüngeren
Jahren eigenthümliche Krankheitserscheinungen bei ihr einstellten
. Sie konnte weder Sonnenschein, noch selbst Kaminfeuer
ertragen, ohne von fieberhaften Erschütterungen, die
selbst bis zu Ohnmächten führten, ergriffen zu werden."
Die Blüthezeit ihres Salons fiel in die Jahre 1617 bis 1645.
Vielleicht finden sich in dem angezogenen Werke noch
weitere Aufschlüsse über den Verlauf dieses ihres höchst
seltsamen sensitiven Zustandes, der sie vielleicht der Beachtung
unserer Leser empfiehlt.

b) Der jüngst verstorbene freisinnige Theologe Heinrich
Lang in Zürich berichtet in seinem IV. Artikel der „Gartenlaube
" No. 17/1876, betitelt: „5. Die Tübinger Schule,"
dass seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts alle Bewegungen
dahin gingen, das Wunder für unglaubwürdig zu
halten. „GÖthe" heisst es daselbst S. 289 weiter, „hat im
Sinne aller Träger der fortschreitenden Geistesbildung, selbst
eines Jacobi, des berufenen Schutzredeners der Religion des
Christenthums, an Lavaier geschrieben: „Du hältst das
Evangelium, wie es steht, für die göttlichste Wahrheit; mich
würde eine vernehmliche Stimme vom Himmel nicht überzeugen
, dass das Wasser brennt und das Feuer löscht, dass
ein Weib ohne Mann gebärt und dass die Todten auferstehen
; vielmehr halte ich diess für Lästerungen gegen
den grossen Gott und seine Offenbarung in der Natur."
Dieses Göthe-Wovt sei gleichsam die Losung gewesen, mit
welcher ein junger Repetent (Strauss) im Tübinger Stift seinen
Feldzug gegen die Evangelien in seinem „Leben Jesu66 begann,
dessen Ergebniss war: Dieses Leben Jesu ist Mythus. —
Tn neuester Zeit ist die Wunder-Theorie von Seiten
des Spiritualismus durch zwei Männer, den Naturforscher
Wallace in seiner „wissenschaftlichen Ansicht des Ueberna-
türliehen" sowie in seiner „Verteidigung des modernen
Spiritualismus", und durch den früheren amerikanischen
Gesandten und Schriftsteller Mr. Robert Dale Owen in seinem
jüngsten, soeben deutsch erschienenen Werke: „Das streitige
Land" einer ganz neuen Betrachtungsweise, unter Revision
der bisherigen Vorstellung vom Wunder, unterzogen worden.
Wer, wie Göthe, die Wunder des Evangeliums so gar buch-


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