Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
3. Jahrgang.1876
Seite: 280
(PDF, 150 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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280 Psychische Studien. III. Jahrg. 6. Heft. (Juni 1876.)

stäblich auffassen wollte, würde allerdings dieselben als
Lästerungen gegen den grossen Gott der Natur anerkennen
müssen. Dasselbe Missverständniss würde alsdann auch
die sog. Wunder oder seltsamen und seltenen Erscheinungen
des modernen Spiritualismus treffen. Es muss eben
alles Berichtete im Sinne von Joh. Vh, 04 nach dem Geiste
und Leben der Worte (cum grano salis) aufgefasst werden.
Göthens Annahme, dass z. B. das Feuer immer brenne und
das Wasser immer lösche, trifft hnder auch nicht beständig
zu, wie man aus dem „Bericht über den Spiritualismus"
aus Hornels Manipulationen mit feurigen Kohlen ersehen
kann. Derartige Erscheinungen wollen ebei studirt sein;
nur der blinde Glaube macht sie zu Wundern, Wie wenn
alle sogenannten Wunder der Evangelien und des modernen
Spiritualismus von derselben Beschaffenheit und dennoch
naturgesetzlich und darum auch natürlich wären? Wer
von unseren Gegnern hat denn diese Frage bis jetzt aufrichtig
zu lösen unternommen?

cj Von dem jüngst verstorbenen Dichter Professor
Eduard Mörike erzählt uns Böberi Waldmüller-Daboc in
%,Westermanri's illustrirten deutschen Monats-Heften" vom
April 1876 S. 60, cla'ss das Wahrsagen der Zigeunerin in
seinem (Waldmüller}s) Gedichte ,,Walprai% und die Ausdeutung
ihrer Prophezeihungen sie Beide (während eines Besuches
Mönkds bei Letzterem am 27. Februar 1875 in Stuttgart)
auf das Kapitel der Ahnungen, des Somnambulismus und
ähnlicher Dinge aus den Geheimkammern des Seelenlebens
gebracht, „und nach dieser Seite zeigte Mörike, sobald er
sich entgegenkommenden Ansprechens versichert hatte, ein
so lebendiges Interese, dass die halbe Stunde seines Yer-
weilens im Fluge verstrich etc.*' — Ueber seine Beziehungen
zu Justinas Kerner und anderen berühmten Zeitgenossen
verweisen wir auf genanntes Erinnerungsblatt, sowie auf
Friedrich Notter's Nekrolog.

d) Dr. C. Sandreczhl theilt in ,,Das Ausland4' Na. M\
vom 27. März er. „Einiges über Zauberheilmittel der Araber*'
mit und sagt in der Einleitung ebenso wahr als zutreffend: —
„Die Geschichte aller Völker, nicht bloss der ältesten und
dunkelsten Zeiten, nein auch unserer hellleuehtenden Zeit
unserer Tage, giebt unzählige Beweise an die Hand, dass
Zauberei und Magie ein Hang ist, zu dem der Keim wohl
in jedem Menschen verborgen liegt. Der Mensch liebt
alles "Wunderbare, auch der, dem jedes Wunder als vernunftwidrig
und darum verwerflich gilt. Er mag Geisterund
Gespenstergeschichten belächeln oder bespötteln, dennoch
werden sie auf ihn einwirken, wenn nicht als anziehend,


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