Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
3. Jahrgang.1876
Seite: 285
(PDF, 150 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1876/0293
Kurze Notizen.

285

die Sache noch nicht erschöpfende Studie über „Die
Sage vom Don Juan." Er hat freilich die alte Kirchensage
vom seeligen Büsser Aegydius (aus ffenschenius, Tomo 3,
Maji, ad diem 14,) dabei noch nicht gekannt. Was uns
jedoch besonders interessirt, sind seine verschiedenen wichtigen
Quellennachweise aus dem ÜLlterthum bis in's späte
Mittelalter hinauf über den Glauben, dass unter gewissen
Umständen auch Stein- oder Metallbilder zu gewissen Lebens-
äusserungen fähig seien, was den Glauben an den „steinernen
Gast" Don Juan's die „Marmorbraut" u. s. w. verständlich
machen soll. Er gibt auch Oitate über die Theurgen, d. h.
Zauberer und Hexenmeister des Alterthums.

k) Der berühmte Nestor der jetzigen Naturforscher,
Dr. Karl Ernst v. ßaer, Ehrenmitglied der Kaiserl. Akad.
d. Wissenschaften zu St Petersburg, hat in seinem so eben
bei H. Schmilzdorff in St. Petersburg erschienenen Werke:
— „Studien aus dem Gebiete der Naturwissenschaften
" — 8°, XXV, 480 S. sich bei Gelegenheit
seiner Abhandlungen „über Zielstrebigkeit in den organischen
Körpern insbesondere" und „über Darwin'$ Lehre" überhaupt
dahin ausgesprochen, dass der Weltenbau nicht von blinden
Nothwendigkciten beherrscht werde, sondern dass letztere
zu höheren Zielen führen, während diese gegenwärtig geleugnet
würden. Der Darwinismus, dieser „Sturm der Neuzeit
," verkünde mehr, als er leisten könne. Jede Entwicklung
, z. B. die eines thierischen Eies, setze eine bestimmte
Grenze voraus, an welcher die Entwickelung einmal anlangt
, und diese sei zunächst das Junge, welches die Organisation
seiner Erzeuger erreichen soll. Diess bewirkt
die blinde, d. h. die geradeaus wirkende Notwendigkeit
des unabänderlichen Naturgesetzes. Es könne folglich diese
Entwickelung wohl unterbrochen, aber nicht (wie Darwin
und seine Nachfolger wollen) beliebig umgeändert (trans-
formirt, transmutirt) werden; immer muss aus demselben
Anfange, demselben Eie, das gleiche Resultat der Entwickelung
, das gleiche Geschöpf hervorgehen. Dieselbe Ansicht
hatte auch Agassiz und vertheidigt Prof. His zu Leipzig.
Darwin stellte die Descendenzlehre nur als Hypothese auf,
seine Schüler (besonders Haeckef) verkündigen sie schon
als baare Wirklichkeit. Uns interessirt dabei, wenn ßaer
meint, in seiner Jugend habe er schon manchen Sturm ähnlicher
Art erlebt: z. B. die Identitätsphilosophie Schelling's,
die Kranioskopie Galts und den thierischen Magnetis-
mu s. Alle drei Strömungen seien nicht ohne befruchtenden
Einfluss geblieben; die hochgehenden Wogen der Eiferer,
welche alle Gegner, gerade wie heute die Darwinisten, für


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1876/0293