Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
3. Jahrgang.1876
Seite: 290
(PDF, 150 MB)
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290 Psychische Studien. III. Jabrg. 7. Heft. (Juli 1876.)

r Erscheinungen vorkommen können. Seine bekannten vor-

; eiligen Vorlesungen über den Spiritismus vertheidigten

bereits vor einem grossen Publikum diesen anticipirten
Satz; konnte nachträglich noch von einer unparteiischen
Prüfung und Würdigung die Rede sein? Herr Mendelejew
— von den übrigen Commissionsgliedern, unter denen viele
waren, die nach Herrn Wagner*s Ansicht nur mit poetischer
Licenz als Gelehrte bezeichnet werden können, ist wenig
die Rede — hat die Eigenschaft, in seinen Sym- und Anti-

§athien sehr heftig zu sein. Die von ihm vertheidigte
ache stellt sich ihm als von einer Aureole der Wahrheit
umgeben vor. Seine Collegen, die Zeugen von Seiten der
Medien, erschienen ihm und dadurch den anderen Commissionsgliedern
als Renegaten der Wissenschaft; sie wurden
i nicht für gleichberechtigte Gelehrte gehalten, sie galten

; als Angeklagte, gegen die man ein herablassendes Wesen

annehmen konnte. Gerade, aufrichtige und offene Beziehungen
zwischen den Zeugen und der Commission
existirten nicht und wären doch sehr nöthig gewesen.

Die Commissionsglieder standen wie in geheimer Verschwörung
gegen die Zeugen, vor denen sie ihre Beobachtungen
verbargen, die sie nicht zur Abfassung der Protokolle
hinzuzogen. Diese Protokolle wurden sorgfältig erwogen, um
jeden Hinweis, jede Andeutung auf spiritistische Erscheinungen
zu beseitigen. Bei einem so starken Medium wie
Fräulein Clayer war das unmöglich. Herr Mendelejew
schlug vor, solche Erscheinungen, deren Echtheit den
Gliedern nicht klar geworden, gar nicht ins Protokoll einzutragen
. Darauf konnten die Zeugen unmöglich eingehen,
die Protokolle wären dann nur Wiederholung ein und derselben
Phrase gewesen, nämlich dass in Gegenwart der
Commission keine mediumistischen Erscheinungen vorkommen
. Die Commissionsglieder trugen nun zwar die
Neigungen und Bewegungen der Tische und die Klopftöne
in die Protokolle ein, aber sie suchten die Bedeutung
dieser Erscheinungen durch Commentare, subjektive Einzel-
beobachtuneen, durch Beleuchtung unter einem gewissen
Gesichtswinkel zu schmälern. Gleich bei der ersten Sitzung
wurde Fräulein Clayer als eine Charlatanin und Betrügerin
hingestellt» Herr Mendelejew äusserte, er habe während der
Hebung des Tisches ihre grosse Zehe in Aktion gesehen,
sie habe ihre Füsse unter die Tischbeine geschoben. Er
behauptete sogar, er habe, neben Fräulein Clayer sitzend,
als er mit dem Fuss unter dem Tische hin- und herfuhr,
um ein künstliches Hinaufschnellen des Tisches etwa durch
einen Stoss gegen die Tischplatte seitens des Mediums zu


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