Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
3. Jahrgang.1876
Seite: 309
(PDF, 150 MB)
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Hoffmann: Blicke in das verborgene Leben des Menschengeistes. 309

der Verf. die bekannte Schrift: „Gedanken über Tod und
Unsterblichkeit von Ludwig Feuerbach11 ein recht widerliches
Buch, aber nach einschneidenden Widerlegungen, wie sie
sich in Baaders Werken finden (XII, 214 ff.)? sehen wir uns
vergeblich bei ihm um. Zuletzt führt uns der Verf. eine
Reihe von Gründen für den Glauben an die Unsterblichkeit
vor, welche tief beherzigenswerth, aber doch mehr religiösmoralischer
, als streng theoretischer Art sind. Wenn er
sagt: „Wäre der menschliche Geist von gleicher Art wie
die Naturwesen, so würde er nie zum Bewusstsein gelangen
und der Notwendigkeit alles natürlichen Seins
unterliegen, weil er aber aus Gott ist, so hat er die Bürgschaft
ewigen bewussten Lebens", so kann man fragen, ob
die von ihm statuirten materiellen Substanzen (Atome) nach
ihm weniger aus Gott sind, als die geistigen, und ob seine
Unterscheidung geistiger und materieller Monaden nicht
wieder schwankend wird, wenn er seine materiellen Substanzen
als vielleicht bloss der Vorstellung fähig bezeichnet,
abgesehen davon, dass die Vereinbarkeit der Materialität
und der Vorstellungsfähigkeit jener Art von Monaden nicht
dargethan worden ist. Mit Häufung und Einschachtelung
von Hypothesen in Hypothesen werden theoretische Probleme
nicht gelöst. Was der Verfasser noch über die Möglichkeit
der Erscheinung Abgeschiedener, über die wunderbaren
Beziehungen der Geister im Jenseits bei Annahme
persönlicher Fortdauer, über die dereinstige Vollendung
, über die Gruppirung gleichartiger seelischer Geister
in Vereine vorbringt, macht nicht den Anspruch, auf unerschütterlichen
philosophischen Beweisen zu ruhen, charakte-
risirt sich a.ber auch nicht als der Ausdruck zweifellosen
Glaubens, obgleich sonderbarer Weise an diesem Glauben
keineswegs zu zweifeln ist, gewiss nicht weniger als an
Friedrich Rückerts Ernst, wenn er, dessen Gedicht: „Die sterbende
Blume", entgegengesetzt gedeutet worden ist, in den
vom Verf. aus „Der Weisheit des Brahmanen" am Schluss
seiner Schrift herangezogenen Versen singt:

„Bist Du (aus Gott) gewandert, wird die Wanderlust vergehn,
Und Deiüe Heimath wirst Du freudig wiedersehn." *)

*) Wir erlauben uns zu obiger Kritik die bescheidene Bemerkung
, dass Herr Prof. Perty sein obiges Werk wohl nicht für einen
specifisch spiritualistischen, sondern weitaus mehr aligemein und wissenschaftlich
gebildeten Leserkreis schrieb und alle diese Fragen nur
anregte und wohl nur deshalb unentschieden liess, um zum eigenen
Weiterforschen in diesen wichtigsten Daseinsproblemen nach dem
den Menschen eingeborenen Gesetze des Widerspruchs anzureizen. —

Die Kedaction,


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