Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
3. Jahrgang.1876
Seite: 312
(PDF, 150 MB)
Bibliographische Information
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312 Psychische Studien. III, Jahrg. 7. Heft. (Juli 1876.)

ritisten eine sehr verständliche Erklärung über den Geist
vorliegt, welche zeigt, dass in gewisser Hinsicht auf beiden
Seiten ein Theil der "Wahrheit ruht, und somit ein Ausgleich
möglich ist, wie im Verfolge dargestellt ist.

Zum Anhaltspunkte für meine Beleuchtung der naturphilosophischen
Ansicht über Entstehung des Geistes „durch
Zeugung" im Menschen, so dass der Geist keine Erschaffung
(Creation) von Gott, sondern eine höhere Entwicklung
der Thierseele sei, nehme ich als Leitfaden die
Deductionen von Hrn. Dr. Schmid-Schwarzenberg, der von
der Redaction der bis Ende 1873 hier in Leipzig bei Oswald
Mutze erschienenen „Spiritisch-rationalistischen
Zeitschrift" im Maihefte 4812 „zu den besten" der in
wissenschaftlichen und gelehrten Kreisen bekannten Männern
gezählt wurde, und der im bezogenen Mai-Hefte und
October-Hefte 1872 den Beweis antrat für die naturphilosophische
Ansicht über Entstehung des Geistes.

Herr Dr. Schmid-Schwarzenberg stellt zu diesem Zwecke
folgende Thesen auf:

1) Der Mensch ist die bisher bekannte höchste Besonderheit
eines allgemeinen Grundes. Dieser allgemeine
Grund ist der Geist. Der Geist habe aber seine Wahrheit
und Wirklichkeit nur in Besonderheiten, und müsse
sich darum besonders individualisiren, d. h. sich incar-
niren,*) womit die Nothwendigkeit der Materie gesetzt sei.

*) Gegen diese Thesis dürfte auch der Theosoph insofern nichts
einzuwenden haben, als der Geist, als reales Wesen mit einem —
wenn auch fein ätherisch fluidischen Leibe, also immer doch mit
einer Materie bekleidet sein muss, um eine reale Individualität zu sein.
Diese den Geist individualisirende ätherisch fluidische Leiblichkeit
kann man aber nur uneigentlich eine Incarnation nennen, da unter
solcher der irdische vergängliche Leib begriffen wird. — Der dem
Geiste eigenthümliche ätherisch „nervengeistige" Leib ist
sein Organ, ein „seelisch" nervengeistiges Princip, ohne welches
der Geist keine Freude und kein Leid „fühlen" würde, da ihm
selbst das Erkennen, das Wollen, das speeulative Denken, das Selbst-
bewusstsein und das Gottesbewusstsein prioritätisch gehört. — Dr.
Schmid-Schwarzenberg denkt sich — wie in seiner 1. und 2. Thesis ersichtlich
ist — eine Incarnation des Geistes durch die ganze Natur
wandernd, bis er endlich durch Zeugung im Menschen auftritt
Diesen definirt Hr. Dr. Schmid-Schwarzenberg daher als Geist und
Leib, und setzt dabei den Geist gleichbedeutend mit Seele, weil der
Geist in der Natur ihm Weltseeie bedeutet, Piaton definirt den
Menschen als Geist, Seele, Leib. Ich that lange Zeit dasselbe,
habe mich aber der Bezeichnung von Dr. Sylvan (Vereinigte Staaten,
Nord-Amerika) angeschlossen, jedoch ohne seine übrigen philosophischen
Principien zu theilen, und erkenne den Menschen als Geist,
Leben, Leib. „Leben" bedeutet das jeder Materie zugehörige
Lebensprinzip, welches somit auch in dem thierischenOrganismus
des Menschen-Körpers waltet, und welches bei gewissen Funktionen


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