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Gr, C. Wittig: Einige Worte von und ati fierrn Patd Majunke. 321
ihr dunkel yor den Augen ihrer schwachen Brkenntniss
flimmert, da wittert sie sogleich den Teufel, selten einen
Engel Gottes. Sie ist darum eben selbst nicht besser als
ihr Denken und Meinen, von ihrem sonstigen Eufe hinsichtlich
ihres Hexen- und Dämonenglaubens zu schweigen, den
sie überall noch durch ihre Benedictionen oder Segnungen
und "Weihungen von Naturgegenständen bethätigt. Und
besonders jenes oben citirte lateinische Messegebet müsste
Herrn Paul Majunke schon gleich von vorn herein tiberzeugen,
dass Gott selbst der Begründer der Reformation in
Kirche, Wissenschaft und Leben ist; denn Gott hat ja,
wie es dort heisst, „die Würde des menschlichen Wesens
wunderbar gegründet und noch wunderbarer reformirt!"
Herr Paul Majunke hat bis jetzt wahrscheinlich auch nicht
gewusst, dass er damit inirabiliter und durch sein Mysterium
des Wassers und Weines , das ihm täglich die inneren
Augen und Sinne verschleiert, unbewusst zum Sötte dos
Fortschritts und der EatWickelung gebetet hat, welche Ansicht
auch die richtige anthropologische Anschauung unseres
Wallace ist; denn heisst das kein Fortschritt, wenn Gott
verbessert, was er selbst begründet hat? Möge er nun
diesem seinem unbekannten Gotte durch falsche Verdächtigung
Seiner Werke nicht wehren wollen, auch im modernen
Spiritualismus Seine sogenannten Wunder und Mysterien
weiter zu wirken! (Luk* IX, 50.)
Gregor Const. Wittig.
Piychisohe Stadien. Juli 1876.
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