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Was für spiritualist. Körnlein Herr Henne-Am-Ehyn aufgepickt, 323
beginnt ganz richtig mit dem Tischrücken und Tischklopfen
der Amerikaner und leitet dieses nach einer yon ihm
missverstandenen Stelle Perit/s von den wilden Zaubereien
der Indianer her. Auch das stört ihn nicht, dass er nicht
im mindesten zu erklären vermag, wie die Misses Foxes im
Seetions-Saale der Universität zu St. Louis in Missouri
1852 ein sogen. Geisterklopfen wie von Hammerschlägen
hervorbrachten und ihre Antworten ein wissenschaftliches
Examen trefflich bestanden. "Wie das zugeht, ist ihm einfach
bloss unklar. Und so geht er zum Psychographiren
und zu den neueren Manifestationen der Medien über, fertigt
Baron von Güldenslnbbe mit seinen Original-Geisterschriften
ab, welche dieser alle vorher gekannt und mit ähnlicher Schrift
fabrizirt habe, wirft Home zu den Verschollenen, die Gebrüder
Davenport zu den entlarvten Gauklern und schliesst
mit einem Trumpfe, den Betrügereien des Pariser Geister-
Photographen Bugue: und der amerikanischen Medium-
Familie Holmes mit ihren Materialisationen, welche bei
Owen den allen Spiritisten innewohnenden Wahnsinn hätten
zum Ausbruch kommen lassen. Was der Verfasser von
Diesem, einem Wallaee, Crookes etc. und den besseren Berichten
über die Sache des modernen Spiritualismus wirklich
kennt, concentrirt sich in den Worten: — „Wäre etwas
Wahres an der Klopfgeistergeschichte und ihren Ausschmückungen
, so müsste sich diese Wahrheit Bahn brechen;
es müssten Offenbarungen vorkommen, welche auch die
Ungläubigsten überzeugen, es müssten den Gläubigen nicht
nur in dunkeln, verschlossenen Räumen, sondern öffentlich
Demonstrationen möglich sein, welche an ihrer Lehre keinen
Zweifel mehr gestatteten. Aber nichts von alledem" —
weiss nämlich Herr Otto Henne-Am-Rhyn: er hat nur die
von ihm gesammelten Körnlein blind aufgefunden und gackert
nun darüber nach seinem Verständniss.
Zwei historisch verbürgte vorbedeutende Zeichen.
Finden wir von Max Jähns in seinem Artikel: „Die
Trilogie Karts des Kühnen. IV. Das Verhängniss von Nancy"
(s. Grenzboten" No. 4 vom 21. Januar 1876) mitgetheilt.
Von Karl dem Kühnen sagt bekanntlich ein alter Spruch:
„Bei Grandson verlor er das Gut,
Bei Murten den Muth,
Bei Nancy das Blut."
Nachdem er trotz der erhaltenen furchtbaren Lehren
bei Grandson und Murten weh zum dritten Male bei Nancy
mit seinem Heere in eine gefahrvolle Stellung begeben hatte,
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