Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
3. Jahrgang.1876
Seite: 328
(PDF, 150 MB)
Bibliographische Information
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328 PsycMseho Stadien. III. Jahrg. 7. Heft (Juli 1870.)

für immer verschwunden bleiben, der hat die Geschichte
mit wenig Nutzen studirt und muss erst noch lernen, dass
der Begriff eines kulturgeschichtlichen Auflebsels keineswegs
eine leere pedantische Phrase ist." Als ob nicht
Taylors Buch selbst ein solches Auflebsei wäre! Möchten
vor Allem die fanatischen Gegner des Spiritismus seine
Worte über Humanität und Toleranz beherzigen. Was er
über den Geisterglauben, welchen er Animismus nennt,
immerhin Interessantes beibringt, das wolle man an den
bezeichneten Orten selbst nachlesen.

„Der Animismus," sagt er unter Anderem orientirend,
„characteri8irt Stämme, die sehr tief auf der Stufenleiter
der Menschheit stehen; von dort erhebt er sich, wenn auch
bedeutend modifizirt, aber von Anfang bis Ende in einer
ununterbrochenen Continuität mitten in die moderne Cultur
hinein. Der Animismus beruht auf zwei Dogmen, einmal
auf dem Glauben, dass die Seelen von Individuen auch
nach dem Tode oder der Zerstörung des Körpers einer
ferneren Existenz fähig sind, weiter, dass es auch andere
Geister giebt, bis zu den höchsten Gottheiten hinauf."
Wie entstand nun aber der Glaube an eine vom Körper
unterschiedene Seele ? „Es scheint," antwortet Taylor, „als
wenn denkenden Menschen auch auf einer niedrigen Stufe
der Kultur sich vor Allem zwei biologische Probleme aufdrängten
. Einmal, was den Unterschied zwischen einem
lebenden und todten Körper ausmache, was Wachen, Schlafen,
Krankheit und Tod verursacht. Zweitens, was die menschlichen
Gestalten sind, die in Träumen und Visionen erscheinen
Als sich die alte wilde Philosophie mit diesen
beiden Phänomenen beschäftigte, beantwortete sie das Eine
durch das Andere, indem sie dieselben in einem Begriffe
kombinirte, den wir Erscheinungs- oder Geister- (besser
wohl Gespenst-) Seele (apparitional-soul, or ghost-soul)
nennen können. Unter dieser aber verstehen die niederen
Rassen Folgendes: Sie ist ein dünnes, substanzloses Bild
eines Menschen, der Natur nach eine Art Dampf, Nebel
oder Schatten, welches im Inviduum, das sie bewohnt, die
Ursache des Lebens und Denkens ist; unabhängig von ihren
körperlichen Eigenthümern Selbstbewustsein und Willen besitzt
, den Körper verlassen und schnell von Ort zu Ort
fliegen kann; meistens unfassbar und unsichtbar, doch
auch physischer Einwirkungen fähig und Wachenden oder
Schlafenden als Phantasma, vom Körper, dem sie gleicht,
getrennt erscheinend; fähig, in den Körper anderer Menschen
, Thiere oder selbst Dinge einzudringen, sie zu besitzen
und dann ihre Kräfte zur Geltung zu bringen." — Der ganze


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