Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
3. Jahrgang.1876
Seite: 330
(PDF, 150 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1876/0338
330 Psychische Studien. III. Jahrg. 7. Heft. (Juli 1876.)

Die wahrhaft denkende Welt schreitet rastlos der exact-
experimentellen wie philosophischen Ueberzeugung von der
Unsterblichkeit des persönlichen Geistes entgegen, und
Männer wie Fichte der Jüngere haben ihr ganzes Dasein
und Leben dieser Idee zum Opfer gebracht. Unser greiser
Jubilar bleibe deshalb im Geiste und um des Geistes willen
ewig jung und gleich nachahmungs- wie verehrungswürdig
für uns Alle, die wir naoh gleicher Selbsterkenntniss
streben.*) Gr. C. W.

Kurze Notizen.

a) In Friedrich von Bellwalü's „Culturgeschichte in
ihrer natürlichen Entwickelung bis zur Gegenwart
" (Augsburg, Lampart &r Co., 1876), 2. Aufl., wird auch
in einem ihrer Capitel: „Der Unsterblichkeitsglaube und die
Todtenbestattung" behandelt.

b) Herr Dr. Z. Weis hat in den „Grenzboten" No. 22
vom 26. Mai er. einen neuen Artikel über das in Lazarus9
„Leben der Seele" 1857 entwickelte „Gesetz der Apper-
ception" folgen lassen, worauf erst 1858 Kekule die Viel-
werthigkeit des Kohlenstoffes begründete und damit den
Schluszstein zu seinem Gesetze vom Werth der Atome legte.
1859 erschien Darniiis Entstehung der Arten mit den Lehren
vom Kampf ums Dasein und von der natürlichen Zuchtwahl.
Lazarus erklärt sein Gesetz folgendermassen: — „Das,
was wir mit den Augen gesehen, mit den Obren gehört
haben, dieses äussere sinnliche Bild wird in der Seele gedacht
und vorgestellt; es wird in ein inneres Anschauungsbild
verwandelt. Der Prozess ist aber nie so ganz einfach:
Die Auffassung des Bildes, welches den Sinnesnerven dargeboten
wird, heisst Perception. Die Aufnahme aber einer
von Aussen gegebenen Anschauung in die Reihe der bereits
vorhandenen und in der Seele befindlichen ähnlichen Vorstellungen
nennt man Apperception. Und da ist zu sagen:
fast jede Perception wird von einer Apperception begleitet
und ergänzt; d. h. jeder Auffassung von Aussen kommt

*) Soeben geht uns seine neueste Jubelschrift: — „Fragen
und Bedenken über die nächste Fortbildung deutscher
Speculation. Sendschreiben an Herrn Professor Dr. Zeller mit
Bezug auf dessen 'Geschichte der deutschen Philosophie seit Leibnk\"
(Leipzig, Brockhaus, 1876} — zu, worin der greise Herr Verfasser
mit weisbeitsvoller Ruhe die theistische Weltanschauung auf's neue
und mit neuen Argumenten begründen sucht. Wahrlich, ein würdiger
Schluszstein an der Hochwölbung seines gott- und geistgläubigen
Uedankenbaues!


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1876/0338