Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
3. Jahrgang.1876
Seite: 342
(PDF, 150 MB)
Bibliographische Information
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342 Psychische Studien, m. Jahrg. 8. Heft. (August 1876,)

nicht mehr heimisch. Die auf den Träumereien und Phan-
thasien der Vorwelt errichteten Lehrsysteme befinden sich
in direktem Widerspruche mit der positiven Wissenschaft
der Gegenwart.

Soll nun die Unsterblichkeitslehre das Schicksal der
Keligion theilen, weil sie zufällig mit derselben verflochten
war? Soll sie mit den Traditionen der verblichenen Götter
verschwinden? Enthält sie keine überzeugende Wahrheit?

Augenscheinlich hat die Biologie die Metaphysik aus
dem schwülstigen Zustande einer Wortklauberei befreit und
in die Reihe der positiven Wissenschaften gestellt. Ein
ähnliches Verfahren kann die abergläubischen Ansichten,
welche das Geisterleben verhüllen, aufklären und aus dem
unsicheren, von der blinden Theologie durchkreuzten Gebiete
zur sichern Höhe der Wissenschaft erheben.

Von den vorurtheilsvollen Gegnern — und Materialisten
können fanatische Blindgläubige sein — wie von Denjenigen,
welche alles mit dem Geisterleben iß Verbindung Stehende
als einen lächerlichen Aberglauben bespötteln, erwarten wir
keine unpartheiische Prüfung. Wissenschaftliche Denker
sollten jedoch den einseitigen Standpunkt verlassen und
in liberaler Weise sich nicht scheuen, sogar den stärksten
Aberglauben und die seltsamsten Träumereien der Unwissenheit
als Phänomene zu betrachten, welche in der Geschichte
und Bestimmung der Menschheit eine Bedeutung haben.

Folgender Einwurf lässt sich jedoch nicht beseitigen:
Wenn der Glaube an ein unsterbliches Leben berücksichtigt
und anerkannt werden soll, so muss derselbe seine Beweise
in sich selbst haben. Weder die Auferstehimg Christi
vor 1800 Jahren, noch das Zeugniss der aus den Gräbern
Jerusalems hervorschreitenden Gespenster, nicht einmal Tausende
von Christussen können hier entscheiden. Nur Demonstra-
sionen der jetzigen Zeit können jenen alten Traditionen
Werth und Bedeutung verleihen; ohne diese sind jene unglaublich
. Spiritualismus muss die positive Wissenschaft
vom Geiste sein, oder er ist werthios. Wenn
durch die Manifestationen geistiger Persönlichkeiten und
Kräfte die ununterbrochene Fortdauer unsres geistigen
Wesens bewiesen werden kann, dann besitzen wir den
Schlüssel zur Enträthselung der wunderbaren Ueberliefer-
ungen der Vergangenheit. Wir sind dann im Stande, den
glänzenden (goldeü) Strom des Geisterverkehrs bis auf die
ältesten Zeiten zurück zu verfolgen, bis zu dem Ursprünge
des Menschengeschlechts im milden Klima Asiens, und lernen
begreifen, warum diese Mittheilungen dem Wissensdurste
zahlloser Generationen so willkommen waren. Wenn die^


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