Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
3. Jahrgang.1876
Seite: 346
(PDF, 150 MB)
Bibliographische Information
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346 Psychische Studien. III. Jahrg. 8. Heft. (August 1876.)

bieten, dass die vorhergeplanten Untersuchungen von selbst
zurückweichen. Diese Beobachtung muss ich nun als äusserst
wesentlich in meinen Vorkehrungen voranstellen und unterstütze
diese Taktik durch eine Erfahrung in meinem eignen
Berufe, welche eine gewisse Gegensätzlichkeit oder Spalte
zwischen Erscheinung und Theorie darbietet, die sich erschöpfender
Ergänzung entzieht und den Denker zum
"Weiterforschen oder zum Glauben animirt — oder leichtsinnig
übersprungen wird Ich studirte eines Tages ein
Stück, worin die Reinheit der Akkorde das Hauptmoment
war. Trotz correcter Stimmung und perfecten Saiten konnte
ich die ersehnte Vollendung nicht erzielen, bis ich entdeckte,
dass es unmöglich war. Es handelte sich am die Töne
G E A. G und A waren die Saiten selbso, E musste
durch den Druck des Fingers bestimmt werden. Nachdem
ich E mit A als Quarte haarscharf abgestimmt hatte,
glaubte ich, es müsse nun mit G auch consonniren — und
stiess nun in meiner Unkenntniss auf das Gebiet, wo Prof.
Helmholtz so Grossartiges leistete, das Verhältniss der Intervalle
, die Temperatur des Tonsystems etc. Als ich dem
Concertmeister F. David meine „Entdeckung" (!j mittheilte,
meinte er, dass sie eine meiner wissenschaftlichen „Schrullen"
sei, bis er erstaunt zugab und selbst andere Combinationen
herausfand, die er in seiner Violinschule anbrachte, aber
in der zweiten Edition, als „zu gelehrt", wegliess. Als ich
in London Joachim auf dasselbe Beispiel aufmerksam machte,
rückte er unbewusst den Einger für die Ausgleichung
zurecht und sagte naiv: „das thut man ja" und verliess
lächelnd mit einer brillanten Passage sofort das Gebiet
akustischer Grübeleien. Ich lauschte und dachte: „Grau,
Freund, ist alle Theorie und grün des Lebens goldner
Baum." Einen vollständigen Abschluss über diese Ueber-
einstimmung des Instinkts mit Wissenschaft aber gewann
ich durch eine Unterhaltung mit dem grossen Cellisten
Piatti: „Lassen Sie sich auf solche Speculationen nicht ein,"
sagte er, „ich kann Ihnen ein Werk von Tarüni zeigen,
wo diese Punkte meisterhaft behandelt sind. Tarüni spielte
göttlich, bis er dieses theoretische Werk abfasste, — dann
aber war's mit dem Spielen aus!" — Die Wahrheit prägte
sich mir tief ein und bildete die Grundlage meiner Auffassung
in Behandlung der sogenannten spirituellen Manifestationen
. Ich that alles, Betrug von Seiten des Instrumentes
, des Mediums, unmöglich zu machen, ohne die
Kraft selbst zu unterdrücken, und (dieses bitte ich
die Leser ganz besonders zu berücksichtigen) ignorirte
vollständig den Privatcharacter desselben, als von der


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