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Ein Tribut der Anerkennung und Verehrung für A. J. Davis. 351
Schriften gegeben, in welcher sich die oben genannte Dame,
bekannt als spiritualistische Schriftstellerin und inspirirte
Sprecherin, als Uebersetzerin, Redacteurin oder „Secretärin"
des Werkes des „grossen Unbekannten" darstellte und
ihrerseits dem spiritualistischen Publikum mit souveränem
Vertrauen in ihre eigene Autorität die Zusicherung gab,
dass das Werk alles Obenversprochene leisten und seines
— hohen — Preises werth sein werde. Diese Ankündigung
eines nur für eine kleine Anzahl „vorgeschrittener Denker"
(500) bestimmten Buches wurde nichtsdestoweniger von
Jprau Emma ffardinge in der Form einer „Wichtigen
Nachricht für alle Spiritualist en der Yer* Staaten"
in allen Blättern verbreitet und trug, abgesehen von den
exorbitanten Verheissungen der „Secretärin" durch die Bedingungen
, an welche die Herausgabe des Buches geknüpft
sein sollte, so deutlich den Stempel des „Humbugs
" an sich, dass das Unternehmen noch vor seiner
Ausführung einer scharfen Kritik nicht entgehen konnte*
Nach den in feierlicher Weise in der „Important Notice"
von Seiten des Autors aufgestellten Bedingungen, sollte das
Buch nur in 500 Exemplaren gedruckt, nach deren Abzug
die Typen und die Platten (der Illustrationen)
vernichtet, das Buch nicht zum öffentlichen Verkauf gebracht
, und nie zum Gegenstand professioneller Kritik
gemacht werden, auch der Name seines Urhebers für
ewig Geheimniss bleiben etc *)
Da die pomphafte Ankündigung dieses mysteriöse a Werkes
ziemlich gleichzeitig mit der Gründung einer geheimen
„Theosophischen Gesellschaft" in New-York, sowie mit dem
Aultreten einer Schule von „Occultisten" kam, welche in
der russischen Dame ff. P. Blavatsky ihre Hauptvertreterin
und in dem neugegründeten Blatt „The Spiritual Scientist"
ihr Organ fand, so war es namentlich Ihr unterzeichneter
Correspondent, welcher in einer gegen die „Important Notice"
der Mrs. ffardinge gerichteten „Important Caution (Wichtige
Warnung)" im „Banner of Light"', auf den möglichen wahren
Oharacter dieser ganzen „theosophischen, occultistischen und
magischen" Bewegung aufmerksam machte, und auf deren
möglichen Zusammenhang mit jesuitischen und pfäffischen,
dem einfachen und ächten Spiritualismus feindseligen Machinationen
hinwies. Mag diess, den Absichten der Leiter
dieser neuen „Üccultisten-Bewegung" nach, irrig gewesen
*) Man lese unseren in der ersten Note des vorigen Heftes angedeuteten
Artikel: „Ein neues Werk über die alte Zauber- oder
Schwarzkunst", und man wird sich keineswegs der Vermuthung eines
blossen „Humbugs" hingeben können. — Die Red.
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