Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
3. Jahrgang.1876
Seite: 365
(PDF, 150 MB)
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I

V

A. Poninski: Woher stammt der Menschengeist? 365

(und Wiedergeburt) des Geistes ist sein seelisches Organ
der Sitz der Liebe zu Gott und zu seinem Nächsten wieder
geworden.

Mag immerhin diese dem Medium, Frau Adelrna, Freiin
von Vay in der Schöpfungsgeschichte „Geist, Kraft, Stoff" aus
dem Jenseits ertheilte Belehrung, welche, wie schon früher
erwähnt, einen Ausgleich darstellt für die beiden entgegengesetzten
philosophischen Meinungen, „ob durch Creation
oder durch Entwicklung aus der Natur der Geist entstehe,
vor der Hand ganz oder zum Theil noch als blosse Hypothese
gelten, so ist sie doch immer wahrscheinlicher als
eine „Unmöglichkeit"!*) Eine solche aber ist die Voraussetzung
, dass der Geist, der nirgends in der Natur angetroffen
wird, durch Zeugung, also durch einen Natur-
prozess im Menschen entstehen soll! Durch vielfache wissenschaftliche
Untersuchungen ist ganz zweifellos festgestellt,
dass keine Spur des Geistes**) auf irgend einer Stufe ihrer
Entwickelung in der Natur existirt, also aus dem Nichtvorhandenen
sich unmöglich ein Etwas entwickeln kann!f)—
Aber ein Verschmelzen des durch Creation entstandenen
Geistes mit dem, der Natur innig verwandten, nerven-
geistigen seelischen Prinzipe, welches seine fluidische Natur
beibehielt, ist dem Verständnisse des Denkers zugänglich,
wenn auch nur noch als Hypothese, jedoch ohne den Charakter
der Unmöglichkeit zu tragen.

Die Hypothese, dass der Geist eine höhere Entwickelung
der Thierseele (des seelischen Lebensprinzipes) im
Organismus des Menschenkörpers sei, erscheint ferner laut
neueren wissenschaftlichen Entdeckungen von Naturforschern
als eine Unmöglichkeit. Die Wissenschaft verdankt auch
den materialistischen Naturforschern grösste Entdeckungen
im Leben der Natur, wobei wir natürlich von materialisti-

sequenzen ergeben sich nicht auch aus Aäelmds Reincarnations-
theorie, resp. deren Geschichten wiederholt reincarnirter und noch
immer ungebesserter Geister in ihren sog. „Studien über die Geister-
weltu, von denen keine einzige unwiderleglich als Factum erwiesen
ist!! — selbst nicht ihre eigene Reincarnation S. 90. —

Die Redaction.
*) Wahrscheinlicher als eine Unmöglichkeit ist höchstens nur
eine denkbare Möglichkeit. Eine solche ist aber darum noch lange
keine eiwiesene faktische Wirklichkeit. — Die Red.

**) Diess dürfte doch wohl eine zu gewagte Behauptung gegenüber
der gewiss nicht ganz uninteliigenten Thierwelt sein. — Kennt
der Herr Verfasser nicht z. B. Dcrttjs „Seelenleben der Thiere?" —

Die Redaktion.

f) Die Geschichte der neueren Deutschen Philosophie und die
Metaphysik von Dr. Theodor Weber, Professor der Philos. an der
Univers. Breslau. III. Band. Cap. IV. p. 98 u. 99. — Der Verf.


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