Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
3. Jahrgang.1876
Seite: 384
(PDF, 150 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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384 Psychische Studien. III. Jahrg. 8. Heft. (August 1876.)

<Jorrospondenz.

Frau von Martius in W.: -- Sic würden uns sehr verbinden, wenn Sie die Güte Laben
wollten, uns Ihie Crfahrungen mit Herrn Dr. Newton zu New-York genau mitzutheilen.
Er soll ein inerkwüldiges Heilmedium sein, und wir sind gespannt auf das von Urnen durch
ihn erzielte Resultat.

Herrn Baron DireMnck-Holmfeld zu Pinnefocrg: — Auf Ihr geschätztes Schreiben
vom 23. Juli er. haben wir untei'm 28. Juli direc. geantwortet, Sollte Mr. Meimers bei
Ihnen eintreffen, so theilen Sie ihm doch fieundliehbt mit, dass wir noch nicht im Besitz
der Fortsetzung seines I. Artikels über seine merkwürdigen Erfüllungen sind.

Freifrau von Stiebar aul Schi ose Zulehn: — Sie haben uns durch Ihre gütige
Erlaubniss, Ihre mediumistichen Erfahrungen unter Ihrem vollei, Namen dei Oeffentlichkeit
mittheilen zu dürfen, sehr erfieut. Aus Wien und Linz sind uns leidei keine düecten
Vereine bekannt; indess dürften Sie durch Herrn Julius Meurer, frühetem lledactcur
und Heiausgeber der „Spirit. Bational. Zeitschrift", Wien, III. Bechardgasse 2, wohl eine
nähere Ausknuft hierüber erhalte».

Frau Baronin Mathilde von L.-F.: — Wir haben über Horm Dr. Slade's Keise
von London nach Petersburg (über Berlin) noch nichts Näheres eifahien können, weiden
aber jedenfalls die genaueren Datas» gelegentlich veröffentlichen. Jedenfalls laden ihn unsere
Berliner Freunde von Anfang oder Mitte October ab zu einigen Piivatsitzumien ein, und
werden Sie deren Adressen brieflich durch uns erhalten. Eist An'aig November dürften
die Petersburger Sitzungen beginnen. Da Dr. Slade ein sehr starkes Medium ist, so
dürfte sich Ihr Herr Gemahl einmal bestimmt von der Thatsächiiciikoit der sog. psychischeu
oder mediumistischen Erscheinungen zu überzeugen im Stande soin. \ S.Kurze Notizen sub c).

Fräulein Henriette Kneusel zu Kriwin: — Ihr geschätztes Mannenipt ist uns Ende
Juli er. unverhofft von Berlin aus zugegangen. Sobald es uns die Zeit erlaubt, werden
wir Einsicht von demselben nehmen und Ihnen oen gewünschten Theil zur Berichtigung
nach den französischen Original-Berichten wieder zrgehen lassen.

Herrn Carl Alexander Schulze in L.: — Sie wünschen nähere Aufklärung und eine
ausführliche Mittheilung des uralten Segensspruches im Gradual der römischen Messe, des.-en
im VII. Heft Seite 319 Erwähnung ^ethan ist, weil Sie unsere dort ausgesprochene Ansicht
noch nicht ganz theilen können? Das Gradual ist eingeschoben zwischen Epistel und Evangelium
* Es lautet für das Fest der heiligen Dreifaltigkeit: - „Hochgepriesen bist Du, o
Herr, der du die Abgründe durchschauest und die Sit7e über den Cherubim, llochgeprirsen
bist du, o Herr, am Firmamente des Himmels und lobwürdu und voll Ruhm in Ewigkeit
Hallelujah! Hallelujah! Hochgepriesen bist du, o Herr, Gott unserer Väter, und preis würdig
in Ewigkeit! Hallelujah!" — Wir vermuthen, dass dieser Lobgesang aus deu Psalmen
David's stammt. Die in ihm genannten Cherubim sind nach den btpeen Forsenungen
(18. Psalm 11. Vers) nur die blitzsehwangeien Wetterwolken, auf welchen Jahve einher-
fährt. (Siehe „Liter. Centraiblatt" No. 28,1876.) Die Sitze über de n «/herubim sind die
Gipfel des Tabor, Libanon und AntiHbanon. - Dass dif» römische Küche den Psalm buchstäblich
genommen hat, getit auch aus ihrem in der Dreifaltigkpits-Vesper (Nachmittags-
gottesdierfste) vorgeschriebenen Hymnus hei vor, welcher also beginnt: — „Schon geht
unter die feurige Sonne, Du ewiges Licht, Einiger Gott, Heilige Die?fxitigkoit, g esse Liebe
in unsre Herzen einl Dir bringen wir am Morgen unser Loblied dar, zu dir flehen wir des
Abends; gieb, dass wir ein&t anbetend dich liben untei den Bewohnain des Himmel-«." --
Wer Jahve ursprünglich war, lä>>st sich aus dem XVII. u. XVIU. Psalm vermuthen, wo es
heisst: — „In sole posuit tabeinacnlnm suum, d. h. in der Sonne hat er sein Zelt aufgeschlagen
." Daneben*war er auch Mond-, Gpwuter- und Kriegsgott. (Vgl. XXIX. Psalm;
L., 2; LXVIH, 34 ff. Prof. Ludwig Noack nennt ihn in seinem 2 bai digen Werke: „Von
Eden nach Golgatha" den Feuerherrn der Vulkane Palästinas. Hiernacl glauben wir unsere
dort über einen uralten abergläubigen Sonnencult ausgesprochene Meinung (cum grano salis)
wohl aufrecht erhalten zu können.

Dasselbe gilt für unsere Behauptung, dass in der römischen Kircho keine wissenschaftliche
Meinung über etwas aufkommen dürfe, was etwa einer Setilift- oder Lehr-Stelle aerselben
widerspiäche. Pater Seeehi hat uns in seinem Buche über die Sonne z. B. das dort nach
vorerwähntem Psalm „von Cott aufgeschlagene Zelt" nicht im minderten, sondern brennende
Gase und geschmolzene Massen nachgewkseit — folglich ist er mit seinei: ftmnenlehro ganz
wie Galilei gegenüber der heiligen Schrift ein Ketzer. Und auf ihn beruft sich die
Säule und Grundveste der Beniner „Germania", Herr Paul Majunke! Dr. Jos. Sprinzel,
Professor an der Liuzer theologischen DiÖcesan-Lehranstalt, beleb it uns in seinem jüngst
in Wien bei Braumüller mit Genehmigung seines Bischofs erschienenen „nandbuch der
Fundamental-Theologie:" dass „hoch über aller weltlic heu Wissenschaft die Satzungen
der römisch-katholischen Kirche stehen. Wenn ein WideiSpruch eintritt, dann muss die
römisoh-katholische Philosophie den Schluss ziehen, diese ihre weltwisscnschaftliche Aufstellung
sei falsch und nnbeiechtigt und darum al« solciie nicht festzuhalten, sondern es sei
vielmehr die ünteisuchung auf's Neue anzustellen, um zu einem Resultate zu gelangen,
wo kein Widerspruch aufeischeint" [siel], — Das heisst loch einmal deutlich Deutsch unfl
nicht Lateinisch gesprochen.


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