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Ablehnender Protest des Herausgebers an die Petersb. Commission. 389
beiwohnte, sehen wir eine volle Ueberzeugung von der
Unechtheit der Phänomene angedeutet, und dass das Medium
dieselben selbst nach Willkür durch Muskelkontraction
hervorbrächte. Obendrein wurden die Beobachtungen, auf
welche diese beiden Herren ihre Schlüsse zu gründen suchen,
in Betreff dessen, was bei den Sitzungen stattfand, von
ihnen den übrigen anwesenden Zeugen während der Sitzung
nicht mitgetheilt und machten es diesen soweit unmöglich,
das, was etwa verdächtig war, entweder zu bestätigen oder
zu berichtigen. Ich bin ganz bereit zuzugeben, dass das,
was stattfand, sehr weit entfernt davon war, mit solchen
Bedingungen umgeben gewesen zu sein, welche der Commission
nach nur vier Sitzungen verbürgt hätten, zu einem
für die Echtheit der mediumistischen Phänomene günstigen
Endabschlusse zu kommen. Wenn nach den bewilligten
vierzig Sitzungen ein ungünstiger Bericht auf der Basis
abgefasst worden wäre, dass die Experimente unbefriedigend
gewesen seien, dann hätte diese Entscheidung von Jedermann
respectirt werden können. Aber Angesichts der
Methoden, welche die Commission jetzt annahm, ist jede
weitere Untersuchung, wenigstens mit dem gegenwärtigen
Medium, unmöglich. Ich habe kein Recht, Mrs. Clayer darüber
in Unwissenheit zu lassen, was von ihr geschrieben
wurde, und diese Schriften bestehen aus hinter ihrem
Rücken angestellten Versuchen, um zu beweisen, dass sie eine
Betrügerin sei. Unter diesen Umständen fühle ich mich
selbst nicht berechtigt, eine Privatperson, und besonders
eine Dame, solchen ungesuchten Beschuldigungen noch
länger auszusetzen, da dieselben für Jeden, der sich eines
beabsichtigten Betruges unschuldig fühlt, höchst beleidigend
sein müssen.
Somit hat mir diese Reihe von Untersuchungen mit
einem unzweifelhaft guten Medium sehr klar gezeigt, dass
der Schluss, zu dem ich gelangte, nachdem ich Herrn
Mendelejetv's Vorlesung gehört, in Betreff der vorgefassten
Ab sichten der Commission richtig war.
Aber abgesehen von dem obigen Grunde, giebt es
deren noch zwei andere, welche die Möglichkeit ausschliessen,
dass ich noch weiter der Wissenschaftlichen Commission
behülflich sein konnte.
Schon lange vorher, am 10. Xovembor 1875, berichtete
ich dem Comite, dass der von ihm iixirte Termin — nämlich
Mai 1876 — ein zu kurzer wäre, um uns in den Stand zu
setzen, Media nach St. Petersburg zu bringen; und deshalb
bat ich um Bescheid, ob ich meine Correspondenz mit
fremden Medien fortsetzen sollte, welche erst nach diesem
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