Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
3. Jahrgang.1876
Seite: 408
(PDF, 150 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1876/0416
408 Psychische Studien. III. Jahrg. 9. Heft. (September 1876.)

des hellenischen Tartarus. Der Edle und Gute dagegen
hat kein Begehren nach äusseren Reizen und Genüssen,
nach der Sinnlichkeit und ihren Lügen. In ihm ist kein
unruhiges Treiben und Bewegen, kein Verlangen nach verlorenem
Unerreichbaren; was ihm gefällt, worin er seine
Lust hat, das ist ihm gegenwärtig, seine Träume sind leicht
und klar, und in ihnen wiegt er sich wie ein Schwan in
gefälliger Fluth. Aber ist sein Träumen auch still und klar,
immer ist es, ist sein ganzes Wesen nur «in Träumen —
sein Zustand ein unwillkürlicher, halbbewusster — seine
Kräfte und Tbätigkeiten verschlossen und auf sich selbst
zurückgewandt: es ist ein Schlaf, kein Leben; und seine
Selbstbestimmung und Spontaneität — seine Persönlichkeit
ist völlig suspendirt und gebunden. Der Tod entpersonificirt
den Menschen. Aber über Einen hat er keine Gewalt, über
den, der in Jesu Christo ist, das ist die Frucht der Auferstehung
Christi Der Christ geht nicht übsr zu Schlaf
und Traum, sondern zum Leben; er rettet nicht nur seine
Persönlichkeit, sondern erhebt und verklärt sie. Nur innerhalb
des Christenthums also ist eine persönliche Fortdauer
im eigentlichen Sinne verheissen."

Diese Lehre lässt also, wie die orthodoxe Kirchenlehre,
welcher sonst der Verf. in Vielem nicht beitritt, mit dem
irdischen Tode die Zukunft des Menschen für alle Ewigkeit
entschieden sein. Er verwandelt nur die reale Hölle für
die Bösen in eine ewige Traumhölle, statuirt Edle und
Gute, die Christum nicht erkannt und nicht in ihm gelebt
haben, frei zwar zum Lohne ihrer Gesinnung von quälenden
Träumen, aber ihrer Persönlichkeit ewig beraubt und doch
empfindende Subjekte, und wirft die Frage gar nicht auf,
ob Edle und Gute dann solche sein könnten, wenn sie nicht
nach denselben Grundsätzen lebten, die Christus verkündigt
hatte, wenn sie auch von Christo nichts wussten, und ob denn
im jenseitigen Leben die Möglichkeit nicht bestehen könne,
dass der noch nicht erkannte Christus dort erkannt werde,
und dass das im irdischen Leben begonnene und mehr oder
minder fortgebildete Gute sich dort vollende» Baader durchbrach
die Lehre von der Ewigkeit der Strafen der Hölle.
Alexander Jung ging, wie vor ihm Davis, weiter und lehrte
die Vollendbarkeit aller sündigen Menschen im Jenseits.
Philip Timm begegnet sich mit dem Gedanken Baader's, dass
die, wenn gleich irrige, Vorstellung der Endlosigkeit der
Strafleiden die fürchterlichste Strafe der im Bösen Verhärteten
sei.


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