Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
3. Jahrgang.1876
Seite: 409
(PDF, 150 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1876/0417
Gr. C. Wittig: Zu Dr. Hermann Ulrici's „Gott und die Natur". 409

Zu Dr. Hermann UlricFs „Gott und die Natur".

Ein Herr 0. S. S. zeigt im „Magazin für die Literatur
des Auslandes" No. 26 vom 24. Juni 1876 das Erscheinen
der neu bearbeiteten 3. Auflage von Dr. Hermann Vlricts
Werk: „Gott und die Natur". (Leipzig, T. 0. Weigel,
1875) mit dem Bemerken an, dass sein Resultat trotzdem
das alte geblieben sei, „es lautet: ,Gott ist der schöpferische
Urheber der Natur und die absolute Voraussetzung
der Naturwissenschaft selbst'; richtiger würde es unseres
Erachtens lauten: ,Alles menschliche Wissen liegt innerhalb
scharf gezogener Grenzen; was wir von dem ausserhalb
dieser Grenzen Befindlichen aussagen, beruht auf Selbsttäuschung
und besteht aus haltlos zusammengefügten, unserem
Wissensgebiet entlehnten Vorstellungen* .... Wie
das Unternehmen eines Kindes, mit einem Pappschlüsselchen
ein Kombinationsschloss zu öffnen, so fallen die Versuche
der Metaphysiker aus, mit menschlichem Denken hinter das
Weltgeheimniss zu kommen. Der Vergleich hinkt; das
Kind ist viel besser daran, denn ihm werden einmal tüchtigere
Werkzeuge zu Gebote stehen, während der Metaphysiker
sein unzureichendes Instrument mit keinem anderen
vertauschen kann. Ernsthaft und von seinem Glauben geführt
, müht er sich ab; endlich versichert er, das grosse
Werk sei ihm gelungen, er zeigt, warum die Kollegen irrten
, er hat ihre Widersprüche entdeckt, — aber den gleichen
Dienst verrichten die Andern an ihm; auch er hat sich
getäuscht, als er wähnte, die Kluft zu überschreiten, welche
zwischen dem Endlichen und dem Unendlichen gähnt.
Stuart Ulli sagt in seiner Logik: ,Was der Mensch begreifen
und was er nicht begreifen kann, ist etwas sehr Zufälliges
und hängt ganz und gar von seiner Erfahrung und
seine Denkgewohnheiten ab. Wenn er die erforderlichen
Ideenverbindungen kultivirt, kann er sich unfähig machen,
irgend Etwas zu begreifen, und kann sich befähigen, das
Meiste zu begreifen, wie unbegreiflich es ihm auch anfänglich
erscheinen möge*. . . . Professor Ulrici hat sich, wie aus
der Vorrede zur dritten Auflage des hier besprochenen
Werkes hervorgeht, mit dem Gedanken vertraut gemacht,
dass Alles, was ist und geschieht, auch anders sein und
geschehen kann. Wer dieses Mügelross reitet, dem steht
freilich die Unendlichkeit offen, der sieht und hört und weiss
mehr als andere Staubgeborene, nur leidet das gegenseitige
Verständniss an Unterbrechungen" u. s. w.

Unter gewissen Einschränkungen möchte unser Kritiker
scheinbar Recht behalten, besonders darin, wenn er zu dem


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1876/0417