Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
3. Jahrgang.1876
Seite: 414
(PDF, 150 MB)
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414 Psychische Studien. III. Jahrg. 9. Heft. (September 1876.)

„So wenig sich positive Beweise (für den Unsterblichkeitsglauben
) erbringen lassen, so sehr gewinnt die Idee an
Wahrscheinlichkeit durch das Naturgesetz, dass im Weltall
nichts verloren geht." Hat dieser Ausspruch St.'s volle Gül-
keit? Doch wohl nur für Den, der solche positive Beweise
gar nicht sucht oder deren Suchen selbst er schon für
Aberglauben erachtet. Mit solchen Leuten ist nichts anzufangen
. Ist nicht schon das Naturgesetz selbst ein positiver
Beweis? Wenn uns überall von allen materialistischen Lehrkanzeln
herab gepredigt wird, dass wir ä priori von Kraft
und Materie gar nichts, sondern Alles nur aus Erfahrung
wissen, warum appellirt man da nicht einfach auch wegen
des Unsterblichkeitsglaubens an die Erfahrungen des
modernen Spiritualismus ? Ereilich macht man es mit diesen
wie Helmholtz z. B, mit seiner Erklärung der Contrastfarben.
Bekanntlich erscheint der Schatten eines Körpers in einem
durch rothes Glas auf ein weisses Papier gehenden rothen
Lichte grün. Wenn man ein weisses Stück Seidenpapier
auf einen farbigen bedruckten Untergrund legt, dann erscheint
schwarzer Druck auf rothein Grunde blaugrün, auf
gelbem blau, auf grünem purpurroth, auf blauem gelbbraun,
aut violettem gelbgrün, auf purpurnem grün. Helmholtz
schreibt das einer Ermüdung des Auges und einer daraus
folgenden Urtheilstäuschung zu. Hierüber sagt nun Johann
Carl Becker, Prof, der Physik und Mathematik am Gymnasium
in Mannheim, in seiner Schrift: „D ie Gr en z e z wi s c h en
Philosophie und exaeter Wissenschaft" (Berlin
Waidmann, 1876) S. 35 ff.: — „Was soll eine Urtheilstäuschung
über eine Empfindung sein? Wenn ich urtheile:
Diess ist grün, so heisst das doch nur: ich empfinde hier
den Farbeneindruck, den man grün nennt . . . Ueber eine
Empfindung kann ich aber nicht anders urtheilen, als ich
empfinde, und wenn ich erkenne, dass dasselbe objective
Gelb auf Eoth mehr grünlich, auf Grün mehr röthüch erscheint
, so ist das keine Urtheilstäuschung; denn ich empfinde
genau, was mein Urtheil aussagt." — Diese Kritik scheint
uns auch auf die zuweilen ähnlich seltsamen Ergebnisse des
modernen Spiritualismus zu passen, denen man ebenso
Urtheilstäuschungen und Aberglauben zu Grunde legt.
Wie Helmholtz. sucht man damit unbequeme und nicht wegzuleugnende
Thatsachen einfach zu beseitigen.

Im Uebrigen kommt es uns bei Stromeyer's ärztlichen
Bekenntnissen vor, als ob wir Davis' „Arzt" (Leipzig, Oswald
Mutze) in nuce vor uns hätten. Seine Übereinstimmung
mit diesem schon 1850 in Amerika veröffentlichten Werke,
das erst 1873 deutsch erschien, erstreckt sich nicht allein


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