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430 Psychische Studien. III. Jahrg. 9. Heft. (September 1876.)
Für unseren Fonds
zur Fortsetzung der „Psychischen Studien" im
Jahre 1877 ersehnen wir uns nach der eingetretenen tropischen
Juli- und August-Hitze, welche fast alle oberflächlichen
Quellen bis auf den Grund ausgetrocknet zu haben
scheint, nunmehr recht zahlreiche, inzwischen tiefer hervorgegrabene
deutsche artesische Brunnen-, Kanal- und Wasserbächlein
im September und October, sonst müssten wir am
Ende wohl gar noch selbst eine JBittprozeseion zum Himmel
um ausländische oder überseeische segenspendende
"Wolken ansteilen, welche für uns auch wohl eine unver-
muthete und alles bisherige eigene Wirker plötzlich zerstörende
Ueberschwemmung herbeiführen könnten.
Hat denn der uralte deutsche Spiritual ismus wirklich
so gar kein eigenes zureichendes Wasser mehr für seine
Mühlen und Fahrzeuge? In Kussland, England und Amerika*)
dürfte man sich denn doch gar bald ganz anders für die
so wichtige Stromregulirung und Kanalisation der spiri-
tualistischeu Sache rühren und uns Deutschen, wie bisher,
in stets beschämendem Vorsprunge sein! Auch die Allsorgende
Natur ist unserem Bilde bereits wieder für sich
selbst zuvorgekommen.
Gregor Const. Wittig.
*) In Amerika hat Herr Dr. Gustav ßhede in „Religio-Philosophical
Journal" vom 5. August er. einen sachverständigen Autruf an seine
deutschen und amerikanischen Gesinnungsgenossen zui Unterstützung
der „Psychischen Studien*4 erlassen. Die Hälfte unseres gegenwärtig
zusam nengeflossenen Fonds von 439 Mark ist bis jetzt von England
und Eussland beigesteuert, während es vielleicht Ehrensache für
Deutschland wäre, noch die übrigen fehlenden 2561 Mark aufbringen
zu helfen. Wir verweisen dieserhalb nochmals auf unsere früheren
Artikel zum Fonds zurück. —
Zu unserer Freude können wir noch kurz vor dem Druck dieses
Heftes unseren antheilnehmenden Gönnern und Freunden mittheilen,
dass Frau Baronin Julie von Giddenslubbe, gegenwärtig zu Bern, die
zweite vermehrte Ausgabe des von ihrem als Entdecker der direefcen
Geisterschrift rühmlichst bekannten Bruder Ludwig von G. hinterlassenen
Werkes: — „Positive Pneumatologie. Die Realität der
Geisterwelt, sowie das Phänomen der directen Schrift
der Geistertf — drucken lässt nnd hiervon den Ertrag von Ein
Hundert Exemplaren zum Besten unseres Fonds bestimmt hat.
Indem wir der edelmüthigen Geberin unseren herzlichsten Dank aussprechen
, bitten wir zugleich unsere geehrten Abonnenten um recht
zahlreiche und baldige Bestellung dieses höchst interessanten und billigen
Werkes, das wir bei 300 Seiten gr. 80 Stärke für nur 4 Mark
ansetzen. Der spätere Ladenpreis beträgt wenigstens 6 Mark. Dasselbe
ist also durch Oswald Mutze in Leipzig bis Neujahr 1877 für
nur 4 Mark zu beziehen! Der Fonds würde sich durch sofortigen
Verkauf derselben mit einem Schlage um 400 Mark vermehren,
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