http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1876/0449
Heilenbach: Ein Kapitel Erfahrungen an anormalen Organisationen. 441
»
Keinem der Anwesenden ausser mir gedacht werden konnte,
von mir aber nicht gedacht wurde.
Es unterliegt keinem Zweifel, dass die Gräfin an solche
Gespräche gewohnt war, und leicht eine grosse Fertigkeit
der Finger besitzen konnte; auch unterliegt es keinem
Zweifel, dass sie mit dem Gedanken eines Schutzgeistes
vollkommen vertraut sein musste. Ob sie aber durch eine
dritte Person unterrichtet wurde, die mich in früherer Zeit
kannte, und von der so ganz bedeutungslosen Episode
wusste, ist ein ganz begreiflicher und gewichtiger Einwurf,
den Jeder machen muss. Von den Beziehungen zwischen
mir und Adele B . . . . konnte Niemand Kenntniss haben,
als deren Geschwister und Gouvernante. Was die ersteren
betrifft, so hatte ich es mir angelegen sein lassen, in Erfahrung
zu biingen, ob je eine Berührung zwischen ihnen und
der Gräfin I) . . . . stattfand, und weiss ich, dass damals
wenigstens sie sich gegenseitig unbekannte Personen waren,
und zweifelsohne auch heute sind; dasselbe gilt von der
Gouvernante. Es ist auch ganz unwahrscheinlich, dass diese
Personen an eine Dritte je eine gleichgiltige und vergessene
Mittheilung gemacht hätten, dass diese Mittheilung dann
durch weitere Vermittlung an die Gräfin />>... gelangt
wäre, die selbe sich wohl eingeprägt hätte, um, wenn ich
durch einen Zufall in ihre Nähe käme, mich damit zu
überraschen.
Als einziges Auskunftsmittel gab ich damals dem
Gedanken Kaum, dass die Gräfin den Namen Adele zufällig
genannt und ich — durch ihn betroffen — ohne es
zu wissen, selbst den Familiennamen nachgesetzt habe,
welchen die Grälin dann nachschrieb. Die Gräfin hätte
also einen Taufnamen nur zutällig ausgesprochen, der wieder
zufällig den Lebensverhältnissen meiner Vergangenheit an-
passte. (Fortsetzung folgt.)
Die wissenschaftliche Richtung des Spiritualismus
von
Hudson Tuttle.
(Uebersetzt von J, J. Reinsohn zu Cleveland in Ohio.)
{Sehluss von Seite *M3.)
Ist es zu verwundern, dass sich Abenteuerer und Betrüger
der Leiclitgläubigen bemächtigt haben? Dass echte
Manifestationen vielfach nachgefäJscht werden? Dass es
schwierig ist, das Wahre vom Falschen zu unterscheiden?
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1876/0449