Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
3. Jahrgang.1876
Seite: 485
(PDF, 150 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1876/0493
Der Spiritualismus vor der „British Association" zu Glasgow. 485

gesetzt ist."*) In dem elenden Jargon der umherreisenden
Schausteller, auf welche diese Phänomene zu beschränken
die Männer der Wissenschaft sich so lange befriedigten, ist
dieser Zustand der electro-biologische Zustand genannt
worden; und die in diesem Zustande durch die Besessenheit
von einer vorherrschenden Idee hervorgebrachten
seltsamen Wirkungen sind wohl bekannt. Verschiedene
Beispiele wird man in Dr. Carpenter's „Mental Physiology"
finden. In den Verhandlungen der British Association für
das Jahr 1855 befindet sich eine Abhandlung von Mr. Braid,
worin die Phänomene des Mesmerismus darauf bezogen
werden, was man eine mono-ideo-dynamische Thätigkeit,
die heutige ideo - motorische Kraft, nennt. Noch viele andere
Schriftsteller könnten citirt werden, aber die Hauptthat-
sachen werden jetzt nicht mehr geleugnet; in der That wird
dieser eigenthümliche physiologische Zustand in allen neuesten
Werken über den Geist angeführt. In dieser Sache
gewährt die Meinungsänderung auf Seiten der Physiologen
eine höchst unterrichtende Lehre. Ich glaube im Recht zu
sein, wenn ich behaupte, dass es zu einer Zeit bei Männern
der Wissenschaft Sitte war, die Mehrheit der über den
Mesmerismus gemachten Behauptungen zu leugnen und
alle derartigen Phänomene ins Lächerliche zu ziehen (wie Dr.
Elliotson z. B.); aber jetzt ist dieses Vorurtheil verschwunden
, und kein besseres Beispiel von dieser Frontveränderung
könnte gegeben werden als das von Dr. Carpenier, der in
seinem Werke über „Mental-Physiology (Greistes-Phy-
siologie)" bemerkt, dass, weit entfernt davon, dass diese Erscheinungen
absurd oder unglaublich seien, „sie einfach
Manifestationen eines Zustandes sind, zu welchem wir häufig
sehr enge Annäherungen innerhalb unserer gewöhnlichen
Erfahrung entdecken können, indem die speziellste Eigen-
thümlichkeit die Methode ist, durch welche der eigenthümliche
Zustand in empfänglichen Subjekten künstlich herbeigeführt
wird.... Je länger der standhafte Blick ausgehalten
wird, um so mehr ist der Wille des Individuums der Richtung
seiner Gedanken entzogen und auf die seiner Augen
concentrirt, so dass er schliesslich auf die letztere ganz übertragen
zu sein scheint, und inzwischen strebt die beständige
Monotonie einen entsprechenden Geisteszustand hervorzubringen
, welcher, gleich dem Körper eines kataleptischen
Subjekts, in jede Stellung geformt werden kann und in
dieser Stellung verharrt, bis er dem Drucke von Aussen
unterworfen wird. Wenn dieser Zustand vollständig ist,

*) Siehe „Psych. Stud.", Aug.-Heft 1874, &374 ff. - Die Eed.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1876/0493