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494 Psychische Studien. III. Jahrg. 11, Heft. (November 1876,)
Ein Kapitel Erfahrungen an anormalen Organisationen.
Aus:
„Eine Philosophie des gesunden Menschenverstandes."
Gedanken über das Wesen der menschlichen
Erscheint! ng
von
Tjffzar Baron Heilenbach.*)
(Fortsetzung von Heite III/)
IL
Diese einzige Losung hatte ich selbst angenommen
und wäre dabei geblieben, wenn es der einzige Eall auch
geblieben wäre. Aber gerade die Ungewissheil, ob icli den
Zunamen selbst ausgesprochen oder nicht, ob es Zufall war
oder nicht, waren die Veranlassung für mich, weitere Erfahrungen
zu machen, was mir allerdings erst nach Jahren
gelang; diese Erfahrungen haben mich dann zpäter gelehrt,
dass die Gräfin den Namen Adele # . . . ♦ allerdings, ohne
ihn gel ort zu haben, aussprechen konnte, und noch dazu,
ohne der Notwendigkeit, dass ich überhaupt einen Schutzgeist
habe, dass also das, was sie sagte, so zutreffend als
es auch war, dennoch keinen Anspruch auf Wahrheit habe,
wenigstens haben müsse.....*) (Seite 129—135.)
Es gibt keine unmotivirtere Annahme als der den
Spiritisten geläufige Glaube, dass das Medium immer der
Träger für Kundgebungen einer anderen Well sei, auf
deren Grundlage man etwa eine neue Secte und Moral
stiften könne, wie diess zum Theile der Eall ist; denn wenn
wir vorerst ganz irierörtert lassen, wo die Quelle und
Anreguig zu dem Inhalte der gegebenen Worte zu finden
ist, so könnte selbst nach der spiritistischen Anschauung
das Geschriebene doch nur eme sehr gefälschte und verstümmelte
üffenbaiung sein. Die Fragen, die überhaupt
bei solchen Gesprächen den Gegenstand der Unterhaltung
bilden, berühren in der Regel ein Gebiet, das ausserhalb
der Erfahrung liegt und durch diese nicht controlirt
werden kann. Die menschliehe Sprache ist eine Tochter
der Erfahrung, und was sie immer darstellen will, was
über das Gebiet derselben hinaus geht, so muss sie ihre
Begriffe doch aus der Erfahrung entlehnen, um nur in Bildern
etwas dem Analoges liefern zu können. So schmücken
*) Wir übei gehen hier unseren Lesern bereite bekannte Ver-
haltungsmaassregeln gegenüber diesen Hchreib-^Iedien, sowie noch
einige weitere Beispiele von verschiedener Caiaeitat derselben, um
zum ersten Schlussresultat des Veriasseis zu gelangen.
Die Iiedaction.
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