Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
3. Jahrgang.1876
Seite: 538
(PDF, 150 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1876/0546
538 Psychische Studien. III. Jahrg* 12. Heft. (Deeember 1876.)

beunruhigt würde, für welche keine Ursache angegeben
werden Konnte. Diese Töne kamen stets, wenn das Kind
sieb in einem passiven Zustande befand, und entfalteten
augenscheinlich einige Intelligenz, da sie den Takt zu einer
Melodie innezuhalten, oder durch Klopfen bei gewissen
Buchstaben Worte hervor zu buchstabiren pflegten. Da
die Familie in meiner Nachbarschaft lebte, so machte ich
ihre Bekanntschaft und erhielt die Erlaubniss, die geheimnissvollen
Klopf laute zu erforschen. Ich fand, dass sogar beim
vollen Grlanze des Sonnenlichtes, wo jede Vorsiehts-
maassregel, Täuschung zu verhüten, getroften worden war,
diese Klopflaute dennoch in verschiedener Theilen des
Zimmers vorzukommen pflegten, die ganz ausser dem Bereiche
des Kindes lagen, dessen Hände und Füsse icli streng
bewachte. Ein Dutzend Mal habe ich die Phänomene auf
alle Arten und Weisen beobachtet, welche der Scharfsinn
skeptischer Freunde mir eingeben konnte, und das Resultat
war, class ich zu keinem anderen Schlüsse kommen konnte,
als dass die Töne wirkliche objective Klopflaute waren,
welche Intelligenz verriethen, und die doch sicher nicht von
einer sichtbaren Ursache erzeugt wurden. Ich habe die Töne
oft auf einem kleinen Tische vorkommend erhalten, während
auf und unter dessen Oberfläche meine Hände gelegt waren,
und ich habe das Pochen der Klopflaute in jenem Theile des
Tisches wahrgenommen, welcher zwischen meinen Händen
eingeschlossen war.

Ich habe skeptische Freunde zu Zeugen dieser Phänomene
genommen, und ihr Zeugniss stimmt mit dem meinigen
überein. Man muss sich vergegenwärtigen, dass die Bedingungen
des Experimentes eigentümlich ungünstig sind
sowohl für Betrug als für Hallucination. Um die Möglichkeit
des ersteren zu vermeiden, habe ich die Hände und
Füsse des Kindes gehalten, und dennoch erhielt ich die
Klopflaute; sie kamen vor unter freiem Himmel, auf einem
Eegenschirme, weit entfernt von der Möglichkeit emer
Täuschung durch Dienstboten. Dann wareu wiederum die
durch das glänzende Sonnenlicht auf die Sinne gemachten
Eindrücke, die Conversation und die Bewegung eine beständige
Berichtigung einer jeden Neigung, in einen Zustand
der Träumerei zu verfallen, selbst wenn ich mich nicht
noch besonders gegen diese Grefahr geschützt hätte. Ich
kann keine Erklärung des Vorfalls geben; aber es ist eine
sonderbare Thatsache, dass diese Manifestationen, nachdem
sie sich in dem Falle bei diesem Kinde bis zu einem
Maximum erhoben, allmählich dahin schwanden und jetzt
gänzlich aufgehört haben. Alles, was über das Kind gesagt


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1876/0546