Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
3. Jahrgang.1876
Seite: 553
(PDF, 150 MB)
Bibliographische Information
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Hellenbach: Ein Kapitel Erfahrungen an anormalen Organisationen. 553

in irgend einem "Winkel des Raumes, und rede mit dir
durch den Raum, der nach menschlicher Berechnung etwa
so weit wäre, wie die Sonne, und rede, wie du siehst, secundlich,
muss noch dahei motorisch auf das Gehirn des Mediums
wirken." Hier brach der Bleistift des kleinen Tisches, und
das Medium nahm einen Bleistift, wie sie eigentlich immer
thut, direct in die Hand, um weiter zu schreiben, da sie nur
auf mein ausdrückliches Verlangen von dieser Methode abging
. Und siehe da, sie schrieb die Worte hin: „Der Tisch ist
mir lieber;" auf die Frage: Warum? „Scheidewand zwischen
Auge und Medium." Auf die Frage, was Kant über Schopenhauers
Wille, Weltseele halte, lautete die Antwort: „ Weltseele
des guten Schopenhauer Unsinn, frage ihn doch selbst,
ob er WeltsBele ist." Diess geschah ohne Resultat.

Ob diess nun Gedanken Kaufs sind, ist allerdings problematisch
, aber es sind Gedanken im Sinne Kanfs und auf
keinen Fall normale Gedanken des Mediums. Diese Aeusse-
rungen stehen im diametralen Gegensatze zu den spiritistischen
Anschauungen, wie selbe in Amerika als directe Offenbarungen
bereits zur Religion geworden sind. Man vergleiche z. B.
„die experimentellen Untersuchungen über Geistermanifestationen
" von Doctor med. Robert Hare, Professor der
Chemie an der Universität von Pensylvania. Insbesondere
stehen sie im Widerspruche mit den Anschauungen des
Mediums (Baronin Adelma Vay. Man vergleiche deren
Schriften). Diese Verschiedenheit der Aussagen liefert den
Beweis, wie sehr man Unrecht hat, diesen Offenbarungen
einen dogmatischen Werth beizulegen; anderseits aber ist
das Phänomen, dass das Medium ihrem Bewusstsein fremde
vernünftige Gedanken hervorbringen kann, eine unleugbare,
folgenschwere Thatsache.*)

Es existirt eine ganze Literatur solcher Conversationen,
der ich allerdings insolange keine Aufmerksamkeit schenkte,
als bis ich nicht selbst ähnliche Erfahrungen machte. Dass
es da unter den Medien viele Betrüger und noch mehr
Betrogene gibt, das mag wohl sein; dass das Wesen der
Sache von keinem erkannt wurde, soweit mir wenigstens
diese Gattung Schriften bekannt ist, habe ich auch wahrgenommen
; dass aber viele Spiritisten in Frankreich, wie
ich aus den verschiedenen Werken ersehen, wesentlich gleiche
Antworten in vieler Beziehung erhielten, wie ich in dem

*) Die Lösung dieses scheinbaren Eäthsels verschiedener Anschauungen
von Geistern und Medien hat A. R. Wallace bereits in seinen
zwei spiritualistischen Broschüren: „Die wissenschaftliche Ansicht des
Übernatürlichen" und „Vertheidigung des modernen Spiritualismus4'
zu geben versucht. — Die Redaotion,


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