Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
4. Jahrgang.1877
Seite: 21
(PDF, 155 MB)
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Der experimentelle Spiritualismus im Sebwinkel d. Hrn. Dr. A* Jung. 21

und in diesem Sinne endliche (nicht darum schon vergängliche
) Wesen und zwar eine von ihm gewusste, gezählte
— sei es constante oder progressive — Totalität, die von
keiner geschaffenen Intelligenz je ausgezählt werden kann.
Vollends aber setzt uns der Verfasser in staunende Verwunderung
, wenn er sich über den neueren Spiritualismus
in folgender Weise vernehmen lässt (I, XXII ff.): — „Es ist
wahr, die jetzigen Spiritualisten sind beim äussersten Extrem
angelangt, in dem man weder Vernunft noch Ueber-
vernunft wahrnehmen kann. Ich glaube an ein wahrhaftes
, aber nicht problematisches Geisterreich. Vor
allem fordere ich von den Geistern, die sich mir offenbaren
sollen, dass sie mir Dinge mittheilen, die ich bisher noch
nicht kannte; dass sie mir Ideen bringen; dass sie mir
wissenschaftlichen Aufschluss geben über Gegenstände, die
bis dahin noch tief unter meinem Horizont sich befanden,
von denen ich aber doch weiss, dass sie vorhanden sind,
weil sonst Gott und das Universum nicht existiren könnten,
und diese existiren über allen Zweifel gewiss. Wenn indessen
Geister erschienen sein sollen, die nichts zu sagen
hatten, als was sich schon tausendmal, wenigstens der völlig
subjektiven Versicherung nach, wenn auch in anderer Gestalt
des blossen Phänomens, auf Erden wiederholt hat;
wenn sie nur Triviales mitzutheilen haben, so glaube ich,
dass es nicht einmal Geister, sondern nur Gespenster des
menschlichen Gehirns sind, obwohl auch selbst Schopenhauer
an dergleichen Vorgänge, sogar an Verzauberung
und eine besondere Species von Hexerei glaubte! — In
Ansehung des Magnetismus verhält es sich etwas anders.
Die Thatsachen, auf die er sich beruft, sind allerdings
imposant, aber das ganze Gebiet hat für mich etwas Unheimliches
. Ich habe mich stets davon fern gehalten, eben
weil ich vor wahren Geistern den höchsten Respekt habe.
Die Geister, die Justinus Kerner als Dichter citirt hat, sind
wirklich anmuthig, oft sogar erhaben; es sind himmlische
Geister; die, welche er als Geisterseher gesehen haben will,
sind wahrscheinlich blosse Hallucinationen. Wenn jedoch
der Magnetismus noch gar schnell genug bei der Hand ist,
seinen Somnambulen Infallibilität des Urtheils über moralische
und unmoralische Menschen zuzusprechen, so halte
ich das für gefährlich, weil es das vernünftige Gewissen
verdunkelt, mich in einen öden Nebel hinausstösst, und ich
bin so lange misstrauisch, bis die Wissenschaft mir Gewissheit
gewährt." — Den Spiritualisten in Bausch und Bogen
vorzuwerfen, sie seien bei einem Vernunft und Uebervernunft
nicht mehr unterscheiden lassenden Extrem angelangt, ist


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