Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
4. Jahrgang.1877
Seite: 46
(PDF, 155 MB)
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46 Psychische Studien* IV. Jahrg. 1. Heft, (Januar 1877.)

fasser dieses gehörte also auch zu den entschieden Ungläubigen
, welche an sich selbst niemals magnetische Wirkungen
verspürten. „Seit ungefähr drei Jahren jedoch ist
er, — wie er selbst erzählt, — durch unfreiwillige Erfahrungen
, welche er in dieser Beziehung machte, anderer
Meinung geworden. Es passirte ihm nämlich in einer Con-
ditorei der Hauptstadt (wahrscheinlich Sachs sns), dass er,
neben einem Greis im Silberhaar, welcher ihm dem Namen
nach bekannt war, sitzend, eines Sonntags Vormittags eine
Tasse Chokolade trank, deren Einwirkung auf ihn nicht
angenehm war. Zunächst machte sich nach dem Genüsse
derselben eine gesteigerte Rothe der Gesichtshaut bemerklich
, und dieser Zustand ging in eine Art von Fieber über,
welches von Sinnestäuschungen begleitet war. Er roch Gerüche
, welche augenscheinlich durch kein auffindbares Ob-
ject veranlasst wurden, hörte Stimmen, welche ganze, bald
zusammenhängende, bald zusammenhangslose Sätze sprachen,
und verspürte eine grosse Neigung, die Form von Allem,
was er sah, in Gedanken phantastisch zu verändern etc."
Das Nähere, was er dann noch weiter erlebte, müssen wir
der eigenen Leetüre eines Jeden, der sich darüber unterrichten
will, überlassen, wollen auch mit dem Verfasser
über seine von seinem Standpunkte aus ganz anschauliche
Erklärungs-Theorie dieser Zustände nicht rechten, da er
die meisten übrigen Fälle nicht zu kennen scheint, welche
zur spezifisch spiritualistischen Theorie geführt haben, und
wünschen ihm und allen seinen Mitpatienten m diesem
Genre vollständige Heilung durch blosse Turnübungen des
Körpers, obgleich wir ihm mehr die des Geistes, d. h. noch
gründlichere Selbstbelehrung und Forschung empfehlen
möchten. Löblich ist seine unpartheiische Anerkennung
der Thatsache, „dass der Hexenglaube des Mittelalters, in
sofern er sich auf persönliche Belästigungen ähnlicher Art
gründete, in mancher Hinsicht verzeihlich war; und wenn
wir uns auch nicht mehr gegen dergleichen Einwirkungen
aus der Ferne durch Ersäufen und Verbrennen der betreifenden
Individuen vertheidigen, wie unsere jähzornigen
Urahnen, so ist es doch nicht begründet, dergleichen Einwirkungen
während gewisser Erregungszustände (der Nerven)
ganz abzuleugnen."


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