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62 Psychische Studien. IV. Jahrg. 2. Heft. (Februar 1877.)

merismus und anderen verwandten Gegenständen. Er weihte
mich zuerst ein in die spiritualistische oder mesmerische
(ich weiss nicht genau, wie ich sie nennen soll,) Methode
des Character-Lesens. Ich gab ihm zehn Handschriften
von Personen, die ihm ganz unbekannt waren, in versiegelten
Couverts, so dass er sie nicht sehen konnte, selbst wenn er
ein recht gescheidter Characterleser aus Handschriften gewesen
wäre. Die erste las er genau. Es war meine eigene
Handschrift. Er sagte: „Diese Person hat eine ausserordentliche
Sympathie mit mir, — (Gelächter) — die grösste
Sympathie, die ich jemals mit einem menschlichen Wesen
gehabt habe." Ich war sehr betroffen davon, und ich sagte
nichts zu ihm, um es zu bestätigen, sondern bat ihn, weiter
zu gelien. Er nannte mein Alter, meine Gewohnheiten und
Alles von mir ganz eben so richtig, als diess meine Mutter
hätte thun können. (Gelächter.) Ich prüfte ihn mit
zehn anderen Fällen ähnlicher Art, und sie waren alle
gleich richtig. Seine Methode, die Oouverts zu benutzen,
war, überhaupt nicht auf sie zu blicken. Er schloss seine
Augen und hob sie empor gegen seine Stirn, und durch den
Einfluss oder die Sympathie, welche durch das Papier kam,
war er im Stande, denCharacter zu beschreiben. (Gelächter.)
(Eine Stimme: „Beschrieb er die Person?") ich prüfte
ihn nicht so weit in Bezug auf die physischen Character-
züge, ausgenommen was mich selbst betrifft, wo er mir meine
Grösse und mein Gewicht genau angab. (Grosses Gelächter
.) Mit Bezug auf den gewöhnlichen Mesmerismus
giebt es eine wohlbekannte und. wie ich glaube, gutbezeugte
Geschichte. (Eine Stimme: „Geben Sie uns Thatsachen!")
Gut also, ich hatte eine merkwürdige geistige Erscheinung
vor etwa zwei Jahren zusammen mit diesem nämlichen Dr.
Sims. Ich war sehr bemüht, ihm bei seinem Oursus von
Vorlesungen in London behülflich zu sein. Er hatte nicht
viele Erfahrung vom Londoner Leben, da er eben erst aus
den Vereinigten Staaten herübergekommen war. Ich war
um einen gewöhnlichen Ausdruck zu gebrauchen, um seinen
wahrscheinlichen Erfolg gar sehr in Aufregung. Ich ging
zu Bett, nachdem ich bei ihm gewesen war, und ich erblickte
genau über meinem Kopf ein Licht an der "Wand. (Gelächter
.) Dieses Licht war ziemlich nach dem Style von
Rembrandfs Gemälde der Vision, welche Dr. Faustus sah.
(Erneutes Gelächter). Ich sah eine Hand. Diese
Hand schrieb. Ich kann nicht genau die Worte sagen,
aber es war ein schlichter Rath, was ich für Dr. Sims thun
sollte. Am nächsten Tage ging ich hin und that Alles,
was mir auf der Wand angeratben worden war, und das

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