Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
4. Jahrgang.1877
Seite: 164
(PDF, 155 MB)
Bibliographische Information
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164 Psychische Studien. IV. Jahrg. -1. Heft. (April 1877.)

Traum44 erscheinen. Dazu gerechnet, dass manche befremdende
Einzelheiten, wie von Aussen kommend, dennoch
auf geheime Gedankenverbindungen im Medium (normal)
oder wenigstens eines Mitgliedes des Zirkels zurückgeführt
werden konnten, so begreift man meine Vorsicht auf dem
langen Wege zwischen Factum und seine Bedeutung. Hier
aber war ich betroffen, denn wenn auch die Hindeutung
auf meine gestörte geschäftliche Stellung in diesem Briefe
nichts weiter als ein Echo meines vorhergegangenen G esprächs
mit dem Medium war, so trat doch der Ton des Briefes,
wie der Ausdruck einer dritten Persönlichkeit an mich
heran. Der Inhalt war durchaus gegen nieine Erwartung,
wenn ich in Betracht zog, dass innere Wünsche oder Vorstellungen
des Mediums die Wurzel des Ausdrucks oder
der Manifestation bilden sollen. Ihre bedrängte Lage hätte,
ohne wissentlichen Miss brauch meiner Güte, leicht eine
beträchtliche materielle Unterstützung meinerseits hervor-
lockon können, wäre der Inhalt darauf pointirt gewesen,
daher erschien mir der, von der Situation so unabhängige
Brief doppelt merkwürdig und als eigentlicher Lichtpunkt
in der Kette erstaunlicher Phänomene. Höchst interessant
aber ist mir jetzt die auffallende Selbstständigkeit der
Handschrift, während ich in neueren directen Briefen
derselben Ber'ie einige aber ganz geringe Aehnlichkeit
mit der Kormalhandschrift des Mediums erkenne, gleichsam
wie zurückgebliebene Spuren der zur Voltendung sich verfeinernden
natürlichen Züge derselben mit der bemerkens-
werthen totalen Abweichung einzelner Buchstaben
in ihrer Form. So wie die „Geisterstimme" so die „Handschrift
" direct oder indirect geben uns noch Fäden in die
Hand, welche uns auf unserm Forscherwege wieder zum
Medium, als Centrum der in unsere Sinnes weit eintretenden
Erscheinungen zurückführt. Der Effect gleicht ungefähr
der Täuschung, welche wir erfahren, wenn wir einen kleinen
schwarzen Punct am Himmel als Vogel oder Ballon ver-
muthen und schliesslich — als Papierclrache an der Hand
eines Gassenbuben erkennen. Hier aber war es nicht die
Manifestation selbst, es war der Geist derselben, welche
mich frappirte — ich konnte den Faden nicht ausschliesslich
in der Hand des Mediums entdecken.

Bald nach dieser Sitzung kehrte A. Unnau nach Paris
zurück, wohl nicht ahnend, welchem Schicksal er durch den
Verräther ßuguet entgegenging. Nachdem ich versucht
einen neuen Zirkel für Mrs. F. zu gewinnen, nahm ich Abschied
von ihr und traf bald darauf unsern bekannten Dr.
Hamm, eben so wenig ahnend, welches Resultat meine so


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