Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
4. Jahrgang.1877
Seite: 195
(PDF, 155 MB)
Bibliographische Information
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William Q. Judge: Giebt es eine Magie und Zauberer? 195

Während die Beweise ihnen vorliegen, dass heut zu Tage
Menschen dieselben Wunder beherrschen und hervorbringen,
von denen sie nur in ihren Oirkeln Zuschauer sind, bleiben
sie passiv und suchen weder das Gleiche zu thun, noch zu
erklären, wie es geschieht.

Aber unser Hermetischer Philosoph beansprucht, alles
dieses zu thun durch Kraft seines eigenen Willens, ohne
Hilfe seiner abgeschiedenen Freunde.

Indem er behauptet, dass seine Seele ein Theil der
unbekannten göttlichen ist, sieht er keine Ungehörigkeit in
dem Ansprüche gleicher Kräfte für dieselbe, und wenn sein
Anspruch durch das Experiment ausgeführt wird, ist er
befriedigt.

„Was also," fragen Sie mich, „haben Sie gethan, und
was haben Sie gesehen?44 JSun, ich habe weder viel gethan,
noch viel gesehen, aber doch ist genug gesehen und gethan
worden, um mir die Ueberzeugung beizubringen, dass es so
etwas wie Zauberei giebt und dass die Existenz von Zauberern
keine Fabel ist.

Ich begann damit, alle Tage eine bestimmte Zeit, stets
zur selben Stunde, der Aufgabe zu widmen, mich ruhig in
einem Zimmer allein niederzulegen und meine Gedanken
auf einen gewissen Ort zu concentriren, womöglich im Zimmer
selbst, mit dem Verlangen, im Geiste dorthin zu gehen und
die Dinge oder Personen daselbst so zu sehen, dass ich
eine deutliche Erinnerung an sie zurückbrachte. Anfangs
gelang mir diess nicht mit grossem Erfolg, soweit ich es
sagen könnte. Aber als ich eines Tages ruhig im Zimmer
sass, sah ich deutlich drei Zeilen aus einer Zeitung vor
mir; aber sie verschwand, ehe ich lesen konnte.

Ein anderes Mal lag ich im Hintergrund des Zimmers,
mit meinem Rücken gegen das Fenster, als ich bestimmt
den Horizont zu sehen glaubte und bemerkte, dass der
westliche Himmel sehr gelb war. Dieses erwies sich als
richtig. Diese ganze Zeit über war ich wach und meiner
körperlichen Existenz bewusst.

Wieder einmal lag ich in demselben Zimmer, die Augen
mit einem Taschentuch bedeckt, als ich mich selbst blicken
oder schauen sah auf ein Plakat von Daten und Orten,
welches an der Wand ganz ausser meiner Gesichtslinie
hing. — Als ich ein andermal vor einer Scheidewand sass
und mich absichtlich der Concentration widmete, sah ich
mit meinen geschlossenen Augen deutlich den Fussteppich
im angrenzenden Zimmer.

Alle diese Dinge ereigneten sich, während ich wach
war; aber in meinem nächtlichen Schlafe bin ich durch

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