Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
4. Jahrgang.1877
Seite: 202
(PDF, 155 MB)
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202 Psychische Studien. IV. Jahrg. 5. Heft (Mai 1877.)

des Handgelenks, das Husten, die rastlose Geschäftigkeit
u. s. w., und obendrein noch die Thatsache, dass Stade stets
mit dem Rücken gegen das Licht und seitwärts sass, so
dass der vordere Theil seiner Person sich in verhältniss-
mässigem Schatten befindet, obgleich gewöhnlich in vollem
Ueberblick. Natürlich war die erste Erklärung, welche sich
von selbst aufdrängte, eine der von Professor Lankester gegebenen
ziemlich ähnliche; aber Beobachtungen bei mehreren
darauf folgenden Sitzungen, um diese und andere Theorien
zu prüfen, verfehlten meiner Meinung nach irgend eine von
ihnen so zwingend zu begründen, wie diess Professor Lankester
behauptet.

Anstatt Stade gewaltsam zu unterbrechen, um Schrift
zu entdecken, wo vermeintlich noch keine vorhanden sein
sollte, — was das Wesentliche von Professor Lankestcr's
Bloszstellung ist, und worauf Stade eine Antwort bereit
haben könnte, welche sich auf seine Unkenntniss des Zeitpunktes
stützt, wann das Schreiben wirklich vor sich geht
— machte ich folgendes Experiment: — Eine auf beiden
Seiten reine Schiefertafel nehmend, legte ich selbige so auf
den Tisch, dass sie über einem Stückchen Schieferstift ruhte,
obgleich ihre Oberfläche dasselbe nicht berühren konnte.
In dieser Lage hielt ich die Schiefertafel fest nieder mit
| meinem Elbogen. Eine von Stades Händen ergriff ich dann
/ mit der meinigen, und die Fingerspitzen soiner anderen
1 Hand berührten bloss die Schiefertafel. Während ich genau
• beide Hände Stadens überwachte, welche sich nicht wahrnehmbar
bewegten, war ich gewiss sehr erstaunt, ein Kritzelu
anscheinend auf der unteren Seite des Tisches vor sich gehen
' zu hören; und als die Schiefertafel aufgehoben wurde, fand
ich die Seite, welche dem Tische zugekehrt war, mit Schrift
bedeckt. Ein ähnliches Resultat erhielt ich an anderen
Tagen; ferner erhielt ein hervorragender wissenschaftlicher
Freund Schrift auf einer reinen Schiefertafel, als sie ganz
allein in seiner eigenen Hand gehalten wurde, während
beide Hände Stade9* auf dem Tische lagen.

Andererseits verfehlte Stade, Schrift auf einer mit einem
Bruchstückchen Schieferstift in einem versiegelten Kästchen
eingeschlossenen Schiefertafel zu bewirken; er verfehlte diess
auch, als ich ein Kästchen mit einem gokrümmten Zugange
benutzte, um die Einführung solcher Schieferstift-Stückchen
zu gestatten, welche seiner Meinung nach passend schienen;
er lehnte den Versuch ab, Schrift innerhalb einer mit
Scharnieren versehenen Doppelschiefertafel zu erhalten, welche
versiegelt war; aber er hatte Erfolg, als die scharnierte
Doppeltafel unverschlossen benutzt wurde; und ebenso ver-


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