Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
4. Jahrgang.1877
Seite: 222
(PDF, 155 MB)
Bibliographische Information
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222 Psychische Studien. IV. Jahrg. 5. Heft. (Mai 1877.)

(latent) ist. Sich beständig aus dem Speisematerial ersetzend
, muss dieselbe auch verbraucht werden. Wo bleibt
sie also? Das Resultat ihrer Bewegung ist bekanntlich ein
Eindruck oder eine Empfindung. Letztere müssen sich
also aus dem Nervenstoffe gebildet haben! Auf welche
Weise geschieht das? Eine gewisse Quantität der Nervenmaterie
bewegt sich, von einem Körper der Aussenwelt
einen Stoss empfangend, mit einer gewissen Kraft und
einer nur ihr eigentümlichen Weise, der Gehirnzelle zu,
befruchtet, so zu sagen, dieselbe — oder *vird von ihr
befruchtet — und erhält organische Structur, d. h. es
bilden sich mikroskopisch kleine Organismen,
deren Sitz höchst wahrscheinlich die beiden grossen Halbkugeln
des Gehirnes sind. Die Unsichtbarkcit derselben,
bemerkt Verfasser, oder die Unmöglichkeit, dieselben zu
beobachten, ist noch kein Beweis ihrer Nichtexistenz. Die
\orige Periode der Wissenschaft und Philosophie war eine
vorwiegend sensualistische. Man erkannte nur diejenigen
Naturerscheinungen an, welche auf unsere Sinnesorgane
wirken, d. h. durch die Vermittelung der letzteren im Be-
wusstsein Eindrücke oder Empfindungen hervorrufen. Alle
auf unsern Organismus nicht wirkende Kräfte wurden einfach
als nicht vorhanden erklärt und für Producte müssiger
Phantasie angesehen. Die Fortschritte der Akustik und
Optik haben indessen diesen Glauben an unsere Sinnesorgane
erschüttert. Letztere sind beim Menschen so unvollkommen
, und einseitig, dass viele Kräfte der Natur
uns ganz unzugänglich sind. Unsere Erkenntniss der Welt
ist also nur eine theilweise. In der Natur giebt es
vielleicht eine grosse Anzahl von Kräften, deren
Vorhandensein wir nicht einmal ahnen können.
Aber selbst diejenigen Bewegungen, welche auf uns wirken,
und die wir verarbeiten können, sind unseren Sinnesorganen
nur innerhalb gewisser Grenzen zugänglich. Der
höchste uns zugängliche Ton ist der durch 70,000 Schwingungen
der Lufttheilchen in der Sekunde bewirkte; die
äusserste Grenze unseres Sehvermögens ist das durch 774
Billionen Schwingungen des Aethers verursachte Licht.
Alle Bewegungen der Luft und des Aethers, welche ausserhalb
einer genau bestimmten Grenze liegen, rufen in uns
gar keine Eindrücke hervor u. s. w. — Es giebt aber unwiderlegbare
Beweise des Vorhandenseins obengenannter
„GedankenkörperDieselben haben nämlich alle den Organismen
ausnahmslos zukommenden Merkmale aufzuweisen.
— Wenn die Eindrücke und Empfindungen nur Funktionen
des Gehirnes wären, so würden sich im Verhältniss zum


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