Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
4. Jahrgang.1877
Seite: 224
(PDF, 155 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1877/0232
224 Psychische Studien. IV. Jahrg. 5. Heft. (Mai 1877.)

Auszug dieser neuen materialistischen Hypothese des Verfassers
obigen Buches aus der kritischen Besprechung eines
Herrn W. Brandenburg in Moskau bringen, und müssen
unsere Leser auf die genannten Quellen selbst verweisen.
Jedenfalls steckt noch etwas mehr dahinter, als eine blosse
Pluralität so verschiedener Gedankenkörper, nämlich eine
dieselben zu einem Ganzen im Voraus einigende und verbindende
psychische Kraft und Wesenheit. Sie sind ja doch
wohl nur ähnlich den Blättern eines Baumes, welche neue
Knospen, Blüthen und Früchte aus einem gemeinsamen Lebenssafte
hervor entwickeln, von einer vorherbestimmten Art zu
gleicher Zweckbestimmung. Sonst hätten wir statt einer
Seele oder eines Geistes nicht bloss zwei, sondern unzählig
viele in Brust und Hirn wohnen, die sich nach Göthens
Faust yon einander trennen wollen. Welch' ein Ameisengewimmel
! Aber man wird finden, dass unsere materialistischen
Gegner regelmässig am Schlüsse ihrer dem einheitlich
Geistigen widerstrebenden Denkrichtung zu Hypothesen
und Annahmen kommen, welche weit verwickelter und unglaublicher
sind, als die einfachen eines gesunden Spiritualismus
. Ihr Verfahren erscheint uns ungefähr so, als
wenn die Botaniker unzählig verschiedene Säfte in einem
Baume annehmen wollten, um aus ihnen die unendliche
Formverschiedenheit aller Wurzeln, Zweige, Knospen, Blätter,
Blüthen und Früchte desselben Baumes zu erklären, deren
Verbindung und richtige Zusammenordnung zu einem Ganzen
dem pure^ Zufall überlassend. Aber man sähe dabei vor
lauter einzelnen Säften den Gesammt-Normalsaft ebensowenig,
als man sonst vor lauter Kraftäusserungen eines Organismus
die Seele desselben, oder den Wald vor lauter Bäumen
nicht mehr sieht.

Gr. C. Wittig.


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